Vomitor - Pestilent Death

Review

Australien ist ja ziemlich bekannt für seine überaus exotische und bunte, aber auch tödliche Fauna. Ähnlich verhält es sich seit ein paar Jährchen im schwermetallisch-musikalisch geprägten Umfeld. Während Australien in den 80ern noch eine ziemlich weiße Landkarte diesbezüglich war (sieht man mal von AC/DC ab), ist besonders in der extremen Metal-Szene Down Under mittlerweile mit bockstarken Bands  an den Start gegangen und hat so manche Großtaten geboren: Egal ob das nun PARKWAY DRIVE, THY ART IS MURDER, PSYCROPTIC, DISENTOMB im modernen, brutalen Metal sind, WOLFMOTHER und AIRBOURNE bei der Vanilla-Fraktion oder eben DESTRÖYER 666, SADISTIK EXEKUTION und PORTAL als Beispiele in den extremen Richtungen. Death Dealer, seines Zeichens ehemaliges Mitglied bei eben schon genannten DESTRÖYER 666 aber auch, ähm, umstritteneren Kapellen wie GOSPEL OF THE HORNS, lebt nun in seinem neuen Projekt VOMITOR immer noch den aggressiven, rotzigen Thrash aus. Diesmal aber eher in Richtung MOTÖRHEAD und VENOM was Rotzigkeit geht als eher angeschwärzt wie bei den vorigen genannten. Also weiß man auch gleich schon was einen erwartet: Proberaumsound, kreischende Gitarren, simples, aber mächtig nach vorne gehendes Drumming, hinausgekotzte Vocals.

Wer noch immer nicht genug von den Thrash Anfängen in den frühen 70ern und 80ern hat, macht mit „Pestilent Death“  von VOMITOR wenig verkehrt, alle anderen können eigentlich aufhören zu lesen

Während Opener „Tremolation“ und Nachfolger „Roar of War“ (ebenfalls Name des ersten Demos von VOMITOR) noch äußerst rumpelig und schief, aber durchaus mit Charme nach vorne poltern, ist „Abracadabra“ mit den fixen Schrammel-Gitarren und einem Schlagzeug irgendwo zwischen klassischem Slayer-Beat und zu langsamem Blast dann im Aggressions- und Eingängigkeits-Level erfreulich hoch. „Manic Oppression“ folgt diesem Rezept und „Tremendous Insane“ wartet dann sogar noch mit ein paar rudimentären Tempowechseln auf! Referenzen? Denkt an frühe SLAYER, KREATOR oder NOCTURNAL, ja sogar teilweise frühe METALLICA („Hit the Lights“ kommt teilweise in den Sinn ) Schandtaten. Also… Bier, Dezibel und Bikes, VOMITOR dazu und alles ist gut? Die Mucke wird sicher ebenso ihre Abnehmer finden wie selbst das schalste Bier auf einer Party noch einen Besoffenen. Die Attitüde stimmt, der garagige, aber trotzdem recht druckvolle Sound passt wie die Faust ebenso aufs Auge, ordentlich Angepisstheit hört man auch raus, also warum kann ich mich dennoch nicht ganz für die Aussies erwärmen? Retro-Sound ist nicht gerade schwer aufzufinden zur Zeit, gerade bei einem Label wie Hell’s Headbangers sind neben wahren Legenden im Rumpel-Untergrund, die einfach überzeugende Songwriter sind (DESTRÖYER 666, DENIAL OF GOD, BLACK WITCHERY oder die vom Kollegen Möller letztens erst besprochenen WHIPSTRIKER), auch viele Schrottbands zu finden und VOMITOR sind vielleicht nicht ganz auf solch einem niedrigen Level, mir nach einer gewissen Zeit aber einfach zu schal bzw. primitiv und locken mich nicht wirklich hinter dem Ofen hervor. Solide, aggressive Rumpelkunst für Fans genannter Truppen, aber mehr auch nicht.

 

 

 

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09.04.2018

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3 Kommentare zu Vomitor - Pestilent Death

  1. Bluttaufe sagt:

    Kennt man ein Album von VOMITOR kennt man alle. Leider ist das nicht positiv zu werten, denn ich fand die noch nie wirklich pralle. Simple Riffs schön und gut aber VOMITOR schafften es nie mitreißend zu klingen. Hin und wieder ein quietschendes Solo und der Gesang war schon immer der Knackpunkt.
    Es hat also schon seinen Grund warum man einige VOMITOR Alben zu Tiefpreisen bekommt oder sie bei Bestellungen für umme beigelegt werden.
    Sicherlich gibt es schlechtere Bands, die in ähnlichen Gefilden umherkrebsen, VOMITOR spielen dennoch nur in der 2. oder gar 3. Liga mit.

  2. unfurl999 sagt:

    Solide Platte. Traditioneller Metal, authentisch zelebriert wie es nur noch wenige Bands tun oder können.

    8/10
  3. deadhouse sagt:

    Traditional Black/Thrash. Kann man nichts falsch machen bei der Band.

    8/10