Voluntaria/Trauer - Wintersturm

Review

Das Label Nocturnal Empire Production ist es, welches in diesen Tagen den „Wintersturm“ in die weite Welt entlässt, eine Split der beiden bayrischen Depressive-Black-Metal-Bands VOLUNTARIA und TRAUER.

Beide Bands sind bisher nicht sonderlich aufgefallen: VOLUNTARIA veröffentlichten zwei Demos – „Trist“ von 2006 und „Solitary Songs To Leave This World Behind“ von 2010 -, TRAUER konnten mit vier Demos und einer Split mit BALNASAR, FROZEN BURIAL und LEICHENSTÄTTE („Chöre des Niedergangs“, 2008) glänzen. Ich bin also gespannt … .

„Wintersturm“ besteht zunächst aus vier überlangen Tracks – je zwei pro Band – und einem kurzen Pianostück namens „….“ zwischen den beiden Teilen (scheinbar von VOLUNTARIA). Den Anfang machen VOLUNTARIA mit „Nichtig“, einem zwölfminütigen Stück, das leise mit Piano und Akustikgitarre anfängt und sich dann zu einem Song im Midtempo (wer hätte es erwartet) entwickelt. Darauf folgt das achtminütige „Leere“, definitiv der bessere der beiden VOLUNTARIA-Songs, ist er doch etwas mehr auf den Punkt gebracht, nutzt seine Monotonie, ohne sich – wie „Nichtig“ – darin zu verlieren und sie zum Selbstzweck verkommen zu lassen und lässt zu guter Letzt sogar so etwas wie Atmosphäre aufkommen. Aufgrund des unglaublich dünnen Gesangs und der noch viel, viel dünneren Produktion ist der VOLUNTARIA-Part von „Wintersturm“ jedoch nichts, was sich in irgendeiner Form aus der schier endlosen Masse an Depressive-/Suicidal-Black-Metal-Bands hervorheben würde.

Es folgt das Zwischenstück auf Piano, bevor Platz für TRAUER gemacht wird. Diese haben, wie oben beschrieben, einiges mehr an Erfahrung auf dem Buckel, was man dem Material durchaus anhört: Man hat sich etwas mehr Gedanken um Dynamik gemacht als die Kollegen, außerdem auch einen etwas differenzierten Sound. Geboten wird zunächst das Stück „Durch diese kalte Stille“, ein neunminütiges, monotones, tief depressives Black-Metal-Werk, welches mit einer netten Laut-Leise-Dynamik daherkommt. „Verloren“ schließt daran an und kombiniert akustische mit verzerrten Gitarren, was zu einem weiteren neunminütigen Werk voller Monotonie, aber zumindest auch einer spürbaren Melancholie führt. Besonders toll ist allerdings auch der TRAUER-Teil der Split nicht – auch, wenn der Sänger und die Produktion besser sind und der Rausschmeißer „Verloren“ einiges rettet. Dafür sind im Gegenzug einige Parts unsauber gespielt, was wiederum VOLUNTARIA zu vermeiden wussten. (Oder mit ihrem Sound gekonnt unhörbar gemacht haben.)

Damit ist die „Wintersturm“-Split definitiv kein Referenzwerk in Sachen Depressive/Suicidal Black Metal. Monotonie schön und gut, hat man sich in diesem Genre ja schon dran gewöhnt … aber wenn, dann doch bitte zweckhaft. Und nicht mit diesem Kellersound. Und wenn, dann sauber gespielt. So bleiben unter’m Strich zwei von zehn Punkten für den VOLUNTARIA-, vier von zehn für den TRAUER-Teil stehen. Wer’s braucht … .

29.11.2011

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