Wüsste man es nicht besser, so könnte man die Schweden VOLTURYON fast für eine Band jenseits des großen Teichs halten. Rein gar nichts erinnert an die typischen Größen des skandinavischen Death Metal. Stattdessen merkt man sofort, dass für diese Mixtur aus Death und Thrash Metal Bands wie JOB FOR A COWBOY Pate gestanden haben. Fies, aggressiv und drückend – mit diesen Adjektiven beschreibt man “Coordinated Mutilation“ wohl am Besten.
Von Anfang an versohlen VOLTURYON mit “Bloodsoaked Solution“ dem Hörer gehörig den Hintern. Und das ändert sich auch über die nächsten 34 Minuten nicht, hier wird geknüppelt was das Zeug hält. Allerdings ist das auch das größte Manko an “Coordinated Mutilation“, denn es fehlt der Musik letztendlich die nötige Portion Abwechslung. Ausnahmslos alle Songs bewegen sich im selben Fahrwasser und man hat oft das Gefühl, viele Riffs und Breaks bereits irgendwo schon mal bei anderen Bands gehört zu haben. Mit Stücken wie “Abide Under Eminence“ oder “Sanguinolency“ können die Musiker zwar mit verhältnismäßig vielen Variationen überzeugen, allerdings rettet dies nicht davor, dass “Coordinated Mutilation“ recht schnell wieder aus dem Kopf verschwindet.
Auf der Habenseite steht jedoch die technische Finesse, mit der sich VOLTURYON durch ihr musikalisches Schaffen bewegen. Wie üblich für diesen Musikstil wird sehr viel Wert auf das Schlagzeug gelegt, welches mal schön drückend aber auch schnell und präzise durch die Gegend walzt. Mit diesem Rhythmusteppich bekommen die Gitarren und der Bass die nötige Untermalung, sodass bei den Skandinaviern sicherlich kein Stein auf dem anderen bleibt. Den letzten Feinschliff erhält dieses Monstrum durch entsprechend derbe Growls, welche hin und wieder von fiesem Gekeife aufgelockert werden. Auch auf recht gelungene Wechsel des Rhythmus oder genretypischen Breakdown-Parts muss nicht verzichtet werden, was jedoch “Coordinated Mutilation“ recht vorhersehbar macht und ohne Überraschungen auskommen lässt.
Die Produktion von Jonas Kjellgren ist ideal für diese Art von Musik. Differenziert, trocken und mächtig prescht “Coordinated Mutilation“ voran und schafft es trotz aller Kompaktheit jedem Instrument den nötigen Freiraum zu lassen.
Mit “Coordinated Mutilation“ haben VOLTURYON ein solides Werk abgeliefert, was zwar spielerisch einwandfrei präsentiert wird, welchem jedoch noch eine Menge Eigenständigkeit und Abwechslung fehlt. So schafft es diese Platte zwar nicht, sich dauerhaft im Gehörgang zu verwurzeln, aber daran können die Jungs das nächste mal gerne noch arbeiten.
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