Voltumna - For Death Is Fate (EP)

Review

VOLTUMNA treiben schon seit 2009 ihr Unwesen und haben bereits vier Alben auf dem Kerbholz. Dennoch ist die neue EP „For Death Is Fate“ mein erster Kontakt mit dem Trio aus Italien, obwohl sie stilistisch durchaus meine Baustelle sind. VOLTUMNA spielen wuchtigen angeschwärzten Death Metal, der sich ziemlich genau in der Schnittmenge aus BEHEMOTH, SEPTICFLESH und ROTTING CHRIST bewegt und dabei mal mehr, mal weniger deutlich in eine der genannten Richtungen ausschlägt.

VOLTUMNA treten in große Fußstapfen

Nach einer orientalisch anmutenden Einleitung legt „Black Science“ jedenfalls mit mächtigen Breitwandriffs und energischen Chants los, bevor in gehobenem Tempo das Genick malträtiert wird; Freunde mittlerer bis später BEHEMOTH dürfen gerne ein wenig mit den Ohren schlackern. Im atmosphärischen Mittelteil finden sich auch bereits ein paar jener symphonischen Elemente, die VOLTUMNA im weiteren Verlauf der EP noch weiter ausbauen werden. Bei „Vanth“ lassen nicht nur die üppigen orchestralen Arrangements, sondern auch die erhöhte Geschwindigkeit, die hektischen Breaks und die teils abgrundtiefen Growls von Oberschreihals Haruspex die Gedanken zu gewissen griechischen Bombast-Extremisten wandern.

Beim mit weniger als drei Minuten Spielzeit überraschend kurzen „Sette Contro Tebe“ wiederum verlegen sich VOLTUMNA ins nackenbrechende Midtempo und können mit ein paar pfiffig platzierten Symphonik-Elementen punkten. Das abschließende „Al’Infinito“ wiederum versprüht mit beschwörenden Vocals und hypnotischen Rhythmen jene rituelle Atmosphäre, wie sie für den mediterranen Raum und besonders für griechische Truppen wie ROTTING CHRIST oder VARATHRON typisch ist.

Auf den Spuren der Etrusker

Neben einem gewissen Mangel an Eigenständigkeit ist der einzige nennenswerte Kritikpunkt, dass man den überwiegend sehr ansprechend arrangierten Orchesterparts ihren Ursprung aus der Konserve stellenweise recht deutlich anhört. Dass eine kleine italienische Death-Metal-Combo, die bei vielen bisher vermutlich unter dem Radar geflogen ist, sich kein echtes Orchester ins Studio holen kann, dürfte sich aber von selbst verstehen.

Einen Preis für Originalität gewinnen VOLTUMNA mit „For Death Is Fate“ vermutlich nicht, dafür erzielen die Italiener aber einige satte Wirkungstreffer und die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Mythen der alten Etrusker hebt sich zudem angenehm von den genreüblichen Deibeleien ab. Fans der oben genannten Truppen kann man die EP jedenfalls bedenkenlos ans Herz legen und die Qualität des Songwritings macht Lust, den Backkatalog der Band genauer zu erkunden.

04.02.2024

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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