Live garantierte mir diese Hauptstadt-Combo bisher fünf vergnügliche Abende. Die wurden auch deshalb nie langweilig, weil VOLKSTROTT neben Feuer, Kerzenlicht und Rauch immer den einen oder anderen unveröffentlichten Song in der Hinterhand hatten. Zudem finden sich zwei Exoten unter den Instrumentalisten der Band – neben dem Dudelsackspieler ein ansehnliches, Geigenbogen führendes, weibliches Wesen (um mir dieses Totschlag-Argument nicht nehmen zu lassen). Sich aufdrängende Assoziationen in Richtung Mittelalter-Kram hinken aber mehr oder weniger, weil man es sich irgendwo in einer schwer rockenden, tanzbaren Ecke gemütlich macht, die in dieser Form bisher kaum besetzt sein dürfte und vielleicht am ehesten als Folk-Hardrock „schubladisiert“ werden könnte.
Geradlinig drücken die Stücke nach vorne, stets mit Blick auf den Refrain. Simple Strukturen werden dabei durch den soliden Spaßfaktor bereichert, Düstertexte mit einem Zwinkern versehen. Die Gitarre rifft sich dagegen eher konventionell durch den Hintergrund. Neben drei regulären Songs finden sich eine ältere Aufnahme (’Ein Blick Zurück’) sowie das Instrumental ’Passion Du Jeu’. Der Live-Mitschnitt hat allerdings eine ziemlich mäßige Soundqualität. Für derartige Resteverwertung nutzen die meisten Bands ihre Homepage.
Insgesamt bestätigt sich der Eindruck, dass Volkstrott auf ihrer zweiten Eigenproduktion noch kompakter und grooviger geworden sind. Das reichte in letzter Zeit auch schon mal, um die Anheizer für Fiddler’s Green oder Letzte Instanz zu geben.
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