Voivod - Ultraman

Alle Liebhaber*innen des gepflegten, Space-Prog-Metal aus dem Hause VOIVOD müssen jetzt sehr stark sein. Zum 40-jährigen Band-Geburtstag spendieren uns die Avantgardisten eine Eigeninterpretation des Ultraman-Soundtracks. Für alle, die 1966 gerade nicht in Tokio vor dem Fernseher saßen: Die Serie wurde im fernöstlichen Japan produziert und erzählt die Geschichte von einem Alien, dass zu einem Mutantenwesen aus Flugzeug und Pilot wird und selbstverständlich einen fiesen Widersacher jagt. Klingt irgendwie abgehoben und passt entsprechend gut ins musikalische Weltbild der Kanadier.

VOIVOD pfeifen auf Konventionen

An und für sich handelt es sich bei der vorliegenden EP „Ultraman“ um eine spannende Idee. Die Umsetzung indes, könnte liebloser kaum erfolgt sein. Die Tracklist setzt sich aus den drei Main-Themes der Serie zusammen, die es immerhin auf eine Gesamtspieldauer von stolzen 2:53 bringen und zwei Lieve-Versionen aus dem Jahr 2018. Dabei beginnt die Scheibe wirklich gut: In einer Mixtur aus Japanisch und Französisch eröffnen VOIVOD den comichaften Reigen, was in dieser Variante wunderbar bekloppt schiebt. Und auch sonst passt der Sound in seinem leicht dissonanten Habitus sehr gut. Andererseits kommen die drei Serien-Tracks aber wie ein einziger Song rüber und man wünscht sich mehr und mehr, VOIVOD hätten diese Idee weiterentwickelt und die EP durch weitere Eigenkompositionen in diesem Stil angereichert.

„Ultraman“: Nur für Ultras?

Die anhängenden Live-Versionen der beiden Klassiker sind natürlich ein ganz nettes Zuckerl, mehr aber auch nicht. So muss man sich die Fragen stellen, welche Berechtigung diese EP für den breiten Markt hat oder ob sie letztlich nur für VOIVOD-Hardore-Ultras interessant ist, die ohnehin jeden Schnipsel der Band sammeln. In diesem Fall hätte man „Ultraman“ allerdings auch als Bonus-CD im erweiterten VOIVOD-Kosmos veröffentlichen können.