Voivod - Synchro Anarchy

Review

Soundcheck Februar 2022# 8 Galerie mit 22 Bildern: Voivod - Titans Of Creation European Tour 2023 in Hamburg

Seit nunmehr vierzig Jahren wandeln die Kanadier von VOIVOD als Gemeinschaft durch unser Universum und veröffentlichen in schöner Regelmäßigkeit ihre Platten, die beinahe immer hochklassig sind. Mit „Synchro Anarchy“ steht nun der Nachfolger zu „The Wake“ in den Startlöchern. Und einmal mehr zeigen sich VOIVOD völlig unbeeindruckt von irgendwelchen Trendanbiederungen und ziehen beinahe schon stoisch ihren Stiefel durch. Das wiederum heißt, dass Fans sich auf ein ‚typisches‘ VOIVOD-Album freuen können.

Eigenwillige Riffs und angepisster Gesang

Es dominieren auch heuer wieder die eigenwilligen Riffs von ‚Chewy‘ gepaart mit dem teilweise angepissten Gesang von Frontmann Denis ‚Snake‘ Belanger. Die eigenwilligen Riffs, die Chewy im Gedenken an den verstorbenen Gitarristen ‚Piggy‘, immer wieder darbietet, wirken auf „Synchro Anarchy“ zum ersten Mal wirklich befreit. Will sagen, ‚Chewy‘ lehnt seine Riffs nicht mehr gänzlich an die Vorgaben vom Meister an, sondern spielt hier völlig frei von der Leber weg. Das ist gut und gibt dem Album eine neue Facette. Sicher, völlig ist ‚Piggys‘ Riffing nicht aus dem Sound verschwunden, darauf hat die Band penibel geachtet. Eine Sound ohne die typischen ‚schiefen‘ Riffs würde der Band auch nicht zu Gesicht stehen. Songs wie der Titeltrack leben von dem Potpourri, das VOIVOD bieten. Alleine „Synchro Anarchy“ hat derart viele Facetten, dass man die Nummer von vornherein öfter goutieren muss. Dabei stehen die Riffs in perfektem Zusammenspiel mit dem Gesang, der hier sehr melodisch ist. Aber auch die anderen Songs bieten dem Hörer viel und so manche Band braucht für diese Musikalität mehrere Alben. VOIVOD nicht. Die spielen das Material von „Synchro Anarchy“ so homogen herunter, als wären die Stücke schon immer genau so da gewesen.

Spannender Weltraumtrip

Das wiederum macht das sechzehnte Studioalbum (sofern ich mich nicht verzählt habe – cb) so spannend. Man wird von den Kanadiern auf eine Reise in unendliche Weiten mitgenommen, bei dem „Synchro Anarchy“ wie aus einem Guss wirkt. Das hier ist der Soundtrack für den nächsten abgefahrenen Trip durchs Weltall. Sicherlich werden VOVIOD mit dem Album keine Nummer eins abliefern, dafür ist es dann doch zu speziell (zumal auch nicht jeder Chorus gleich beim ersten Mal erkenntlich ist). Für Fans ist das hier aber genau das richtige Werk für den (noch) herrschenden Winter. Oder eben den nächsten Space-Trip. „Synchro Anarchy“ wirkt wie ein in sich geschlossenes Werk, dem man sicher seine Zeit geben muss. Dann aber erschließt sich nach und nach der musikalische Wert von „Synchro Anarchy“.

Gereifter, aber nicht brav

Alles im allem ist das neue Studioalbum von VOIVOD eine starke Scheibe geworden, die ihre Zeit braucht um zu wachsen. Die aus Jonquière stammende Band hat es erneut geschafft ein Album zu veröffentlichen, dass alle Trademarks des Bandsounds beinhaltet. Chapeau! Das aggressive, wütende Element bricht dabei nur noch sporadisch durch, aber auch VOIVOD sind gereift und spielen konkurrenzlos in ihrem völlig eigenen Kosmos.

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01.02.2022

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9 Kommentare zu Voivod - Synchro Anarchy

  1. Interkom sagt:

    Ich habe das Album nicht gehört, was sich noch ändern wird. Wegen Chewys Piggy Referenz: hatte Piggy nicht Riffs für drei Alben vor seinem Tod vorbereitet? Wenn ich richtig zähle, wäre das jetzt dass erste ohne Anleitung. Kann mich aber auch irren 😅

  2. Schraluk sagt:

    Die teilweise stattfindende Loslösung von Piggy schadet keinen Millimeter. Voivod sind Voivod sind Voivod. Eine der grossartigsten Bands in der Metal-Boutique. Und das seit ‚War And Pain‘. Wer bitteschön hält seit fast 40 Jahren so kompromislos die Fahne, ohne sich irgendeinem Trend anzubiedern? Und dabei so trendy zu sein?

    9/10
  3. Interkom sagt:

    Die waren schon immer der Burner! Das bin ich ganz bei dir. Bei denen würde ich das hohe Prädikat zeitlos jederzeit verwenden. Der proggige Space Thrash war schon in den Neunzigern seiner Zeit voraus. Jetzt zwar von anderen technisch eingeholt, aber dennoch eine charmante Kauzigkeit bewahrt. Die Riffs sind schon immer was besonderes bei voivod.

  4. Stefan sagt:

    Die beiden vorigen sind auch schon nicht mehr von ihm. Ich meine zwei Alben waren vorbereitet und wurden Post Mortem umgesetzt. Bin auch kein allzu eingelesener Die Hard Fan aber das ist ja schon ne Weile her, und das ist jetzt das dritte Album aus der Feder des neuen Gitarristen. The Wake gefällt mir von denen am besten.

  5. Schraluk sagt:

    …..bei ‚The Wake‘ gabs bei zwei Stücken die letzten Hinterlassenschaften.

  6. blackthrash sagt:

    Hui, wie das möglich? Ich hab mir soeben das Album bei Bandcamp, digital gekauft. Sonst gibt es doch keine Möglichkeit, sich Gedöns von Century Media bei Bandcamp zu kaufen. Sonst gibt es doch nur den Century Media Kram auf so Spotifuck und Co Plattformen? Naja wie auch immer, werde mir das Album wohl kaufen, obwohl ich Century Media wirklich …..finde. (1000 mal schlimmer als NB 😉 )
    Alleine wie dort das Vinyl eingeschweisst wird, da merkt man sofort, dort arbeiten keinen Plattenliebhaber.

  7. Schraluk sagt:

    Was😳? Verstehe dieses obsessive Label-Gebashe einiger Leute hier nicht. Ich hab auch was gegen die ein- oder andere Labelpolitik, aber CM haun doch echt krasse Dinger raus gerade (WITTR, Wiegedood, Wilderun, Mass Worship). Und ja, Vinyl und so. Natürlich gibt es mehr Leidenschaft, aber eben auch noch weniger. Bin froh, dass ich Voivod nach wie vor unter LP ‚V‘ einsortieren kann.

  8. blackthrash sagt:

    das ist kein „gebashe“. Ich hab mir die neue Voivod und die neue Napalm Death im Plattenladen gekauft. Beide Scheiben waren sooo bekloppt eingeschweisst, man könnte meinen da wären Lebensmittel und eine Vinyl darin.
    Ich kaufe sehr viel Vinyl und meist bei Plattendealer direkt. Aber nicht nur mir geht es so mit CM und Vinyl. Schade das CM so abgebaut haben was Vinyl (Verpackung/Einschweissen) angeht.

  9. royale sagt:

    @blaskthrash, ich hab meine Voivod auch 2 mal zurückgeschickt. Die war soooo krass eingeschweisst, die Hülle hatte an den Ecke knicke. Bei meiner Bestellung noch Kram von anderen, z.B. Metal Blade, die machen das einfach besser.