Voices From Beyond - The Gates Of Madness

Review

Tach, Kinder!

Heute kümmern wie uns mal um die folgende Frage: Woher kommen eigentlich Riffs? Gerade für den Thrash Metal haben Riffs ja eine grundlegende Bedeutung. Und da die fünf Italiener von VOICES FROM BEYOND klassischen Metal mit eben diesem Thrash Metal paaren, muss man mal drüber nachdenken, woher die ganzen verschiedenen Riffs stammen…

Es gibt ja eine derart große Fülle an Riffs, dass schon mal klar sein sollte, dass sie nur aus dem Meer stammen können. Aus dem Meer stammen wir selbst, Meere sind verdammt groß und es gibt noch – bei aller brutalen Überfischung – verdammt viel Leben in diesen Meeren. Ja, machen wir es nicht weiter spannend, ein Riff kommt natürlich vom Riffhai. Klare Sache!

Nachdem das also geklärt ist, kommen wir gleich zu der sich hieraus zwangsläufig ergebenden Frage: Wie kommt man als Band jetzt an die Riffs von den Viechern ran? Etwa durch die Schweinerei, die man Hai-Finning nennt? Da kann man gottlob Entwarnung geben, denn es reicht völlig aus, den Haien die Riffs einfach so abzugucken!
Gut, nachdem Herkunft und Gewinnung der Riffs abschließend geklärt sind, schauen wir uns mal an, was es denn so für Riffhaie gibt. Da gibt es den Schwarzspitzen-Riffhai, dessen Antipoden, namentlich Weißspitzen-Riffhai, dazu kommen Grauer Riffhai und Karibischer Riffhai.

Nachdem eingangs schon erklärt wurde, dass die Jungs aus Italien nicht nur dem klassischen Metal huldigen, was sich vornehmlich in den Refrains niederschlägt, sondern zum Großteil dem Thrash verfallen sind, muss man mal Überlegungen anstellen, von welchem Hai sich die Jungs so im Einzelnen die Riffs abgeguckt haben. Schwarzspitzen-Riffhai? Ja, tatsächlich ein bisschen! Vor allem wenn der Fronter Thrash-Shouts und melodiösen Gesang beiseite lässt und anfängt zu kreischen, ist offensichtlich, dass es mächtig schwarz wird… gut, das Riffing ist dabei schon mal mehr Death Metal (wie auf “The Cult Of Madness“ gehört), aber der ist ja zuweilen auch recht schwarz.
Weißspitzen-Riffhai? Da dieser zumeist nicht gewillt ist, sich stilistisch festzulegen: Ja! Aber es gibt eine klare Absage an allzu moderne Spielereien. Abwechslung gerne, aber bitte nichts Neumodisches! Und wenn man an Weißspitzen denkt, hat man spätestens ab Mitte der Platte einen entsprechenden Namen im Kopf, welcher die musikalische Marschrichtung der Jungs zu gewissen Teilen beschreibt: ANTITHESIS! Genauer gesagt zu “Dying For Life“-Zeiten. Das heißt wir bekommen unter anderem auch NEVERMORE geboten, aber NEVERMORE, wenn sie nicht so verdammt depressiv wären. Ganz so, als wenn die Typen auch mal gut drauf sein könnten… dabei driftet es keineswegs in den typischen italienischen Happy-Trallala-Metal ab, wie man noch zu Beginn des Openers fürchten könnte – nein! die Stimmen von dahinter sprechen niemals abgedroschen und seicht zu uns, auch wenn ein grausiger Akzent nicht zu verkennen ist. Aber so was erwartet man doch bei einer Band aus dem Lande von Pasta und Berlusconi… und bei der titelgebenden Nummer meint man dann sogar, ein wenig SCARIOT heraushören zu können. Herrlich!
Grauer Riffhai? Ja, sicher! Hier wird doch versucht, das Beste aus zwei Welten zu mischen, auch wenn es nicht ganz so farbenfroh, sprich nachhaltig wie bei Konkurrenz-Kapellen gelingt; es bleibt eben ein bisschen grau. So ist neben den typischen Breaks, die ein klassisches Heavy-Metal-Solo ankündigen und diesem Raum zur Entfaltung geben, ebenso harsches Thrash-Geriffe à la METALLICA (“From Beyond“) zu finden. Alles mit großer Spielfreude und unbedingtem wie erfreulichem Willen zur Abwechslung vorgetragen, aber immer nur in der Hälfte der Fälle vollkommen überzeugend. Aber es ist ja nicht alles grau! Wir müssen uns ja noch informieren, was man sich hier so vom Karibischen Riffhai abgeguckt hat. In der Karibik ist ja bekanntlich alles bunter… aber: Leider nix!

Der ein oder andere Farbspritzer in dem durchweg ambitionierten Werk, das ein oder andere bis ins Letzte ausgeknobelte Riff mehr und aus der wirklich gutklassigen Platte wäre ein Hammerhai-Album geworden! Am ausdrucksstarken Fronter, der Snake Belanger mit Bruce Dickinson und Russ Anderson zu mischen weiß, liegt es jedenfalls nicht… Vielmehr krankt es am Songwriting, das bei einigen der Stücke noch nicht durchdacht genug ist und sich in den vielen guten Ideen, die oftmals leider nur in Ansätzen ausgeführt sind, verläuft. Immer wieder hat man Killer-Riff und auch Killer-Refrain parat (“The Chosen“), aber leider hat nicht jeder Song sowas verpasst bekommen.

Da heißt es beim nächsten Mal: Noch besser auf die Riffhaie achten! Alternativ kann man auch mal beim Großen Barriere-Riff nachfragen, jetzt, wo dieses doofe Shen- Neng- 1 – Schiff weg ist, sollte da doch was zu machen sein…

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07.05.2010

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