Voice Of The Soul - Catacombs

Einige EPs hat die im Jahr 2007 gegründete Truppe VOICE OF THE SOUL bereits auf dem Buckel. Nach nunmehr drei Anläufen folgt mit “Catacombs“ das Debütalbum der beiden Jungs aus Kuwait – also durchaus ein Exot, der sich allerdings offensichtlich an vielen Machwerken aus der europäischen Oberklasse etwas abgeschaut hat. Mit dem reinen Banner “Melodic Death Metal“ wäre dem Duo, bestehend aus Gitarrist und Sänger Monish Shringi und Kareem Chehayeb (ebenfalls Gitarre und Vocals), schlicht nicht Genüge getan. Mit durchaus progressiven und äußerst vielseitigen Ansätzen ist der Band, die aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten residiert, definitiv ein guter Albumeinstand gelungen.

Nach dem Intro “Desolation“ beweisen VOICE OF THE SOUL unmittelbar eine Stimme mit Nachdruck, denn schon “Perpetual Deception“ hat das gewisse Etwas. Das Stück ist gut strukturiert, überzeugt mit erschreckend gewaltigen Walz-Parts ganz im Sinne von BEHEMOTHs “As Above So Below“ und kann auch atmosphärisch punkten. Immer wieder erscheinen Referenzen zu den erfolgreichen Polen als nicht sonderlich weit hergeholt. Zwar klingt das Duo in der Gesamtheit etwas nebulöser und weniger prügellastig als die Formation um Sänger Nergal, doch die wuchtigen Stampfer haben sie in jedem Fall drauf.

Im Nachfolgenden eröffnen sich schließlich noch weitere Facetten, denn beim Song “Cold Rupture“ wird “Catacombs“ gar ein bisschen wehmütig und erinnert an frühere bis mittlere KATATONIA oder OPETH – vor allem auch durch den Klargesang von Shringi. Einziger Kritikpunkt, den man an dieser Stelle sicherlich anbringen kann, ist die noch etwas mangelnde Konstanz der Kuwaiter. Mit den erwähnten Stücken oder auch dem ebenfalls wuchtigen “Defiled“ sind zweifelsfrei Höhepunkte zu entdecken, doch mit mehreren Füllern auf gutem Niveau muss man dennoch leben können.