Vogelfrey - Titanium

Review

Galerie mit 17 Bildern: Vogelfrey - Rockharz Open Air 2024

Das sechste Studioalbum “Titanium“ von VOGELFREY verspricht bereits mit dem Artwork auf dem Cover ein Feuerwerk der metallischen Art. Der erste Eindruck täuscht auch nicht, genreuntypisch werden einem auf diesem Album die Ohren recht fett durchgeblasen. Das mittelalterliche Flair kommt im Vergleich zu anderen Vertretern dieses Genres fast ein bisschen arg kurz, wird aber mit Instrumenten wie Geige und Cello eingebracht.

Flammender Auftakt

Den Anfang des Albums macht der Song “Flammenvogel“ mit einer durchgängigen Geigenmelodie im Hintergrund, die einen schönen Kontrast zur Härte des Songs darstellt. “Nicht A“, Song Nummer drei auf der Scheibe, ist eines der Highlights des Albums und hat definitiv Hitpotential. In diesem Song werden die Mittelalterszene und die dort oft vertretenen Prediger der Authentizität ordentlich auf die Schippe genommen. Mit Sicherheit wird diese Hymne bald nicht mehr wegzudenken sein als Wegbegleiter zu Mittelaltermarkt und Co.

Ein weiteres Highlight ist “Gott gegen Gott“, weil hier das Cello besonders schön heavy zur Geltung kommt und dem Song gerade im Intro ein gewisses Extra verleiht, man denkt sogar kurz an APOCALYPTICA. Außerdem tanzt “Sawney Bean“ aus der Reihe, das einzige englischsprachige Lied auf dem Album. Der gesamte Song erinnert in der Art des Vortrags ein bisschen an die Kollegen von MONO INC. Thematisch ist der Song spannend, er handelt von Alexander Bean, der nach schottischen Legenden das Oberhaupt einer Kannibalenfamilie im Schottland des 15. Jahrhunderts gewesen sein soll.

Wollen VOGELFREY dem Met abschwören?

Leider halten nicht alle Songs dieses Niveau. “Nie wieder Met“, “Stahlhammer“, und “Samael hilf“ sind alle zwar hart, tanz- und feierbar und man kann sie prima hören, aber die Songs sind untereinander gut austauschbar. Auch ein Cover gibt es auf dem Album, “1000 Jahre Bier“, von DEICHKIND. Hier bekommen VOGELFREY Unterstützung von Mr. Hurley von MR HURLEY & DIE PULVERAFFEN. Diese Kombination tut dem Song gut, der ansonsten, auch wenn er in seiner düsteren Art wirklich gut umgesetzt ist, ein wenig deplatziert wirkt auf dem Album.

Machen sich VOGELFREY mit “Titanium“ unsterblich?

Leider nicht. “Titanium“ endet mit der Ballade “Unsterblich“ dann eher ruhig und ein bisschen belanglos nach so viel heavy Kost. Das Album ist an sich gar nicht schlecht, erreicht aber noch nicht das Niveau, auf dem sich andere Vertreter des Genres inzwischen bewegen. Die Songideen sind, gerade was die musikalische Umsetzung angeht zum Teil wirklich interessant, die Texte und vor allem der Gesang bleiben stellenweise leider ein wenig flach.

Review von Sonja Schreyer

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26.09.2022

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