Vlad In Tears - Souls On Sale

Review

Galerie mit 18 Bildern: Vlad in Tears - Rockharz 2017

VLAD IN TEARS melden sich nur ein Jahr nach dem Album „Unbroken“ mit ihrem sechsten Longplayer „Souls On Sale“ zurück. Eine knackige Zeit, wenn man bedenkt, dass die Dark Rocker um Sänger Kris Vlad im Jahr 2017 neben einigen Festival-Shows auch Konzerte als Support von XANDRIA oder THE 69 EYES spielten. So stellt sich die Frage: Verkaufen VLAD IN TEARS ihre Seelen auf „Souls On Sale“ unter Wert oder stecken sie nach dem eher unspektakulären Vorgänger voller kreativer Ideen?

„Souls On Sale“: Fehlt dem Album die Seele?

Mit „Pray“ liefern VLAD IN TEARS einen Standard-Opener ab, der dem Genre entsprechend mit tiefem, emotional geladenem Gesang und einer antreibenden Gitarrenmelodie ausgestattet ist. Es folgt mit „Lovin´“ ein anfangs vielversprechender Song, welcher vor allem in Bezug auf Rhythmus und Instrumentierung einiges hermacht. Leider verliert der Track seinen groovenden Charme gleich wieder, da Kris Vlads Gesang in den Strophen eher einem möchtegern-bösen Halbstarken zuzuordnen wäre, als einem ernstzunehmenden Frontmann. Dass er es besser kann, zeigt Herr Vlad gleich im darauffolgenden Song „Bleed Me Dry“, zu welchem auch ein Video gedreht wurde. Das erste Mal auf „Souls On Sale“ weiß ein Song auf ganzer Linie zu überzeugen – und das sowohl aufgrund seiner Eingängigkeit, dem finsteren, sinnlich-lasziven Gesang und einer im Allgemeinen ausgefeilten Songidee.

VLAD IN TEARS können aber nicht nur düster-schimmernde Songs schreiben, sondern haben auch ein Händchen für poppige Rocknummern. „Sorrow“ und „How Do You Know“ bleiben aufgrund der eingängigen Refrains im Ohr, wobei die ständigen Wiederholungen in der zweiten Hälfte von „How Do You Know“ schon fast wieder in die Monotonie überleiten. Mit „The Devil Won´t Take Me Home“ haben die Wahlberliner noch einen Track an Bord, der an die neueren MARILYN MANSON-Alben denken lässt: Räudige Vocals, ein bisschen Percussion und eine lässige Gitarre im Hintergrund machen diesen Song zu einem Highlight. Leider geht es danach steil bergab und Nummern wie „Save Me“ oder „I Can´t Get Over It“ entpuppen sich als unüberlegte Lückenfüller, von der überflüssigen Schluss-Ballade „After The End V.I.T. Acoustic“ ganz zu schweigen.

Letztlich bleiben die Höhepunkte auf „Souls On Sale“ sehr überschaubar und einige Songs hätten mit etwas mehr Feingefühl zu cleveren Dark-Rock-Krachern werden können. Vielleicht wäre ein wenig mehr Zeit in puncto Songwriting und kreativer Findungsphase nach dem Signing bei Eternal Sound Records lohnenswert gewesen?

15.12.2017

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