Vivid Remorse - The Seed Of Malaise

Review

Auch in Spanien floriert der Thrash Metal, wie wir spätestens im letzten Jahr an Hand des Beispiels ANGELUS APATRIDA erlebt haben. Doch diese Durchstarter stellen mitnichten Einzelkämpfer dar, selbstverständlich wächst und gedeiht auch in Spanien im Underground so manch‘ feines Pflänzlein.

Eines davon stammt aus Barcelona, nennt sich VIVID REMORSE und blüht momentan offenbar zum ersten Mal so richtig auf. Mit „The Seed Of Malaise“ offeriert das Quartett sein erstes Langeisen und kredenzt dabei ein wahrhaft imposantes, schmackhaftes Thrash Metal-Menü, das jeden Freund von derlei Klängen überzeugen wird.
Hinsichtlich der energischen Darbietung der vier, dem Augenschein nach noch verdammt jungen, Burschen muss man phasenweise tatsächlich die legendären DEATH ANGEL als Vergleich heranziehen, wobei Sänger Joel Repsio mitunter stimmlich ebenso in die Nähe von Mark Osegueda kommt.

An Vergleichen lassen sich zudem auch noch die älteren METALLICA anführen, aber auch eher melodiös agierende Formationen wie FORBIDDEN oder HEATHEN kommen dem Zuhörer in den Sinn, führt er sich „The Seed OF Malaise“ intensiv zu Gemüte. Diese sind auch allesamt als Vergleich berechtigt, wie auch die Namen PANTERA und SEPULTURA als Referenzen für die brachialeren Momente dieses Albums durchaus angebracht sind.

Da die Jungs an sich in englischer Sprache vortragen versprühen sie – im Gegensatz zu zahlreichen ihrer Landsleute – internationales Flair, die „Exoten-Fraktion“ unter den Metallern darf sich aber dennoch freuen, denn mit „Sammy“ offeriert der Vierer zumindest eine Nummer in ihrer Muttersprache. Dadurch sorgen VIVID REMORSE ebenso für Abwechslung, wie durch die vereinzelt eingeflochtenen Grunts, die der Mixtur obendrein zusätzlich Härte verleihen.

Auf der Gegenseite sind es die melodiösen, gefühlvollen, zum Teil rein akustisch intonierten Passagen, die für Abkühlung sorgen und die Chose weiterhin an Variantenreichtum gewinnen lassen. Da die Burschen durchwegs feine Kompositionen auf Lager haben, wird wohl bei keinem Hörer auch nur eine Sekunde Langeweile aufkommen.

Im Gegenteil, an „The Seed Of Malaise“ kann man sich erst gar nicht satthören, vor allem deshalb nicht, weil es den Jungs gelungen ist auch in den heftigsten Tracks keineswegs zu „rumpeln“. Viel mehr beweisen auch VIVID REMORSE, dass „Thrash With Class“ weder eine Frage der Herkunft, und schon gar nicht eine des Alters darstellt!

31.01.2011
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