Meine Güte, VITUTUS‘ selbstbetiteltes Debüt ist sogar in Zeiten, in denen die Metal-Welt mit Tausenden und Abertausenden von unsäglichen Veröffentlichungen zugemüllt wird, ein harter Brocken. Das Trio aus Finnland überfällt den Hörer mit einem äußerst kruden Stilkonglomerat – von 70er-Jahre-Rock-Soli über modernere metallische Gitarrenwändchen bis hin zur so gar nicht passen wollenden, einfach nur sagenhaft schlechten Death-Metal-ähnlichen Semi-Grunzstimme. Was bitteschön soll das sein?
Der neben dem dürftigen Geblöke sowie einer saft- und kraftlosen Produktion größte Minuspunkt der zwölf Lieder: Man merkt ihnen zu jeder Zeit überdeutlich ihren Jam-Session-Charakter an – nein, damit soll nicht gesagt werden, dass auf „Vitutus“ irgendetwas frisch, beschwingt oder im positiven Sinne unkonventionell klingt. Hier wirkt einfach alles nur sinnbefreit zusammengeschustert und nervtötend unausgegoren. Immer dann, wenn man sich gerade einreden möchte, dass die Platte vielleicht doch nicht ganz so schlimm ist, setzt wieder dieser furchtbare Gesang ein, dem Talent und Feuer so fern sind, wie der Menschheit der Weltfrieden …
Es soll gar nicht in Abrede gestellt werden, dass die drei Helsinkier nach bestem Wissen und Gewissen versucht haben, Ihre Ideen in eine ansprechende Progressive-Metal-Platte zu gießen, aber beim exorbitanten Ausmaß dieses kläglichen Scheiterns zählt nicht einmal mehr der gute Wille. Hier stimmt verdammt wenig, hier passt nichts. Anstatt die ellenlange Dankesliste im Einleger zu verfassen, hätten VITUTUS die Zeit lieber darauf verwenden sollen, den jämmerlichen Musikbatzen zumindest ein wenig Struktur und Richtung zu geben. Dass es zumindest einigermaßen funktionieren kann, zeigt der abschießende ruhige Sechsminüter „Scent Of Snow“ – ah, halt! Hat das 50-minütige Phono-Verbrechen das Hirn doch tatsächlich schon bis zum Wahn zermartert?
gutes Album, tolle Growls, originelle und interessante Mischung…das Review hingegen ist ziemlich daneben. scheinbar war der Reviewer überfordert…
7/10