Wo Metalcore dem Modern Metal und Synthesizern weichen muss, zeigt das neue Studioalbum „Thirst“ der Band VITJA aus Nordrhein-Westfalen.
Mit dem neuen Frontsänger Gabriel Spigolon und dem Wechsel zu Arising Empire haben VITJA eine 360-Grad-Drehung hingelegt. “Thirst“ strotzt vor radiotauglichen Hits, die einem schnell ins Ohr gehen, sich aber ebenso schnell abnutzen.
VITJA setzen alles auf Anfang
VITJA versuchen bei dieser Veröffentlichung, sich mit neuen Sound einen neuen Namen zu machen. Was ursprünglich aus dem Metalcore kam, ist auf dieser Scheibe kaum noch zu finden.
Zwar hat die Platte einige Songs wie “Silver Lining“ oder “Silence“, die dieses Genre wirklich bedienen. Allerdings ist das nur eine leichte Entschädigung für die sonst so poppigen Tracks auf der Platte. Der Musik fehlt es hierbei an nötigem Druck und Härte, um sich von der breiten Masse abzuheben.
Eine klare Steigerung
Trotzdem gibt es auf dem dritten Album der Band deutliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängern. Sänger- und Labelwechsel dürften daran nicht unschuldig sein. Es ist spürbar, dass VITJA mit der Scheibe einen neuen Sound integrieren wollten und sich in unbekannte Gefilde begeben.
Die Band stützt sich hierbei auf melodischere Songs, die auch gut im Radio hörbar wären. Das ist vor allem bei den Songs “Mistakes“, “Light Blue“ und “ Those Years“ zu hören.
Kaum Wiedererkennungswerte auf „Thirst“
Insgesamt ist das Album durchweg solide, jedoch bietet es kaum Wiedererkennungswert. Und das ist schade, denn VITJA beweisen mit den Texten, dass sie durchaus formidable Stärken haben. An der Umsetzung mangelt es allerdings noch.
Trotzdem ist nicht abzustreiten, dass die Band mit ihrer musikalischen Kurskorrektur die richtige Richtung einschlägt. Der Neuanfang ist facettenreich, wirkt aber definitiv kommerzieller als zuvor. Eins ist klar: Das neue Soundgewand muss dem Hörer von Anfang an gefallen, ansonsten hat man sich hier sehr schnell satt – oder in dem Fall sitt gehört.
(Text: Stefanie Sauer)
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