Viter - Springtime
Review
Wenn eine Band mit einer Stilbezeichnung namens „Folk’n’dustrial“ hausieren geht, lässt das aufhorchen. Bandkopf Yulian Mytsyk ist in der ukrainischen Szene schon an einigen Bands beteiligt gewesen, mir war er vor allem durch CAPITOLLIUM bekannt. Nach Ausflügen im Black- und Pagan Metal scheint er also wieder einmal neue Ufer anzusteuern.
Da ich in der Regel nicht besonders gut auf Flötenmetal reagiere, freut es mich, dass sich VITER auf „Springtime“ damit ziemlich zurückhalten. Volkstümliche Instrumente bekommt man zwar zu hören, doch das Album nimmt ziemlich schnell eine deutliche Wendung. Kalte und harsche Industrialklänge erklingen zwar wider Erwarten nicht, dafür aber recht moderne und aggressive Riffs mit leichter Schlagseite zum Alternative Metal. In Songs wie „Marichka“ setzt man auf leicht verständliche Lyrik (Reim muss sein) und vor allem eingängige Arrangements mit prägnanten Rhythmen zum Füßewippen oder Köpfe schütteln. Folk Metal, der sich selbst in die Moderne gehoben hat – und sich dabei wohl auch etwas verhoben hat, denn was den Songs an Industrial fehlt, fehlt ihnen auch an Originalität. Das Konzept, traditionelle Instrumente in ein modernes Klanggewand zu kleiden, hat zwar was, aber VITER konzentrieren sich dann doch zu stark auf simples Pseudoindustrial-Riffing á la RAMMSTEIN.
Das sah auf ihrer Debüt-EP vor zwei Jahren noch etwas anders aus. Mit dem erzwungenen Stilwechsel und Innovation auf Teufel komm raus enden VITER mit einer Metalspielart, die zwar originell sein könnte, aber an ihren Ansprüchen scheitert. Mehr als solide Kost ist „Springtime“ daher nicht.
Viter - Springtime
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Folk Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 44:53 |
Release | |
Label | Metalism Records |
Trackliste | 1. Wool Fish Love (Mountain Valley, Mountain Hills) 2. The Night Is So Moonlit 3. Marichka 4. For The Fire 5. Springtime 6. Diving Deep 7. Cold And Frozen 8. Viter 9. Day Eats Day 10. Two Colors |