Dass es sich hier nicht gerade um Metal handelt, dürfte mir aufgrund der überaus liberalen Einstellung des Dark Site wohl verziehen werden, liegt doch mit VTT2 ein Werk vor mir, welches bei einigen Lesern sicher einen begeisterten Freudenschrei auslösen wird. Vital Tech Tones steht für Steve Smith (Zeugschlag, Vital Information), Scott Henderson (Zupfgott, Tribal Tech) und Victor Wooten (Bassus, Bela Fleck and the Flecktones), welche von Tone Center bzw. Shrapnel Meistergehirn Mike Varney für dieses Projekt nun schon ein zweites Mal zusammengewürfelt wurden. VTT2 setzt dort an, wo VTT1 aufgehört hat und bietet wieder einmal erstklassigen Fusion. Smith ist an den Eimerfellen einfach unschlagbar, Henderson ist nicht umsonst der angesehenste Fusion Spieler überhaupt, und Wooten hat nach allgemeiner Auffassung mindestens siebenundzwanzig Finger. Krasse Rockriffs kopulieren hier mit Blues und Jazz Gefrickel, nebenbei lassen die ungeraden Rhythmen den Hörer an seiner Zählungsfähigkeit zweifeln, und das alles wird mit einer Leichtfertigkeit einer durch die Sahara springenden Antilope (verzeiht das Geschwafel) ausgeführt. Zugegeben wird VTT2 für die Mehrzahl der potentiellen Käufer dem völlig unlösbaren bunten Würfel gleichgestellt, jedoch werden sich einige sicherlich mit dem beim ersten Reinhören scheinbar atonalen Gedudel anfreunden können. Allein für das Basssolo in The Litigants, bei dem Wooten offensichtlich grässlich gekitzelt wird, sollte man in VTT2 mindestens einmal reinhören. Progressive Metal ist es zwar nicht ganz, aber sicherlich ein oder zwei Ohren wert. Unglaublich, diese Musiker…
Hab‘ bei amazon reingehört… technisches Können hin oder her, Scheiss bleibt Scheiss…