Visions Of Atlantis - A Symphonic Journey To Remember

Review

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VISIONS OF ATLANTIS kommen einem wie Senkrechtstarter aus dem Newcomerbereich vor. Die Band um die charismatischen Fronter Clémentine Delauney und Michele Guatoli ist seit ein paar Jahren unglaublich präsent auf hiesigen Festivals und fuhr einige erfolgreiche Touren mit Genre-Größen wie EDENBRIDGE im Vorprogramm. Tatsächlich ist die von Schlagzeuger und Napalm-Records-Geschäftsführer Thomas Caser gegründete Band dieses Jahr bereits zwanzig Jahre alt geworden und feiert nun mit dem derzeitigen Lineup größere Erfolge. Da kommt man natürlich auch nicht um einen Liverelease herum, der auf dem letztjährigen Bang Your Head! Festival samt Prager Symphonieorchester aufgenommen wurde.

„A Symphonic Journey To Remember“ – Tief, dunkel und symphonisch

In Anbetracht der erst seit Kurzem bestehenden Besetzung ist es nicht weiter verwunderlich, dass elf der siebzehn Songs (inklusive Intro) von den beiden aktuellen Outputs „The Deep & The Dark“ und „Wanderers“ stammen und lediglich fünf Lieder von drei der Vorgängeralben, von deren Lineup nur noch Caser übrig ist. Das Debüt „Eternal Endless Infinity“ und „Ethera“ von 2013 wurden gar nicht bedacht.

Lassen wir mal außen vor, dass bei einem Liverelease eine Best-Of-Show meistens mehr Sinn ergibt, so könnte auch angenommen werden, dass VISIONS OF ATLANTIS mit ihren letzten beiden Alben gerade dabei sind, zu neuer Hochform heranzuwachsen. Nichtsdestotrotz sind die aktuellen Interpretationen älterer Songs wie „Memento“ sehr spannend anzuhören, da das Gespann Delauney / Guatoli gesanglich diese mit ihren Stimmen erneut veredeln.

VISIONS OF ATLANTIS treten in die Fußstapfen der ganz Großen

Die multinationale Band hat unbestreitbare Vorbilder. Es sind Einflüsse von EDENBRIDGE, WITHIN TEMPTATION und natürlich auch NIGHTWISH zu vernehmen. Aber auch RHAPSODY OF FIRE schimmern beim Songwriting manchmal durch. Gerade bei den Liedern des aktuellen Albums ist jedoch eine Parallele zu der Dame und den Herren um Tuomas Holopainen unausweichlich. Man höre sich nur einmal „Release My Symphony“ und danach „Shudder Before The Beautiful“ hintereinander an.

Was NIGHTWISH aber noch nie gemacht haben ist, ein Livealbum mit echtem Orchester aufzunehmen und da stellt sich die Frage: warum eigentlich? Die große Stärke an „A Symphonic Journey To Remember“ ist eindeutig das Prager Symphonieorchester. Durch deren Mitwirkung klingt der Mitschnitt angenehm organisch und die orchestralen Sounds sind wunderbar in das Gesamtklangbild eingebunden. Klar können Symphonic-Metal-Bands nicht immer ein Orchester auf ihre gesamte Tour mitschleppen, aber EPICA und andere Bands haben bereits demonstriert, dass solche Live-Erlebnisse meistens sehr positiv aufgenommen werden, so auch hier.

„A Symphonic Journey To Remember“ könnte ein Sprungbrett werden

Mal abgesehen von der etwas unausgeglichenen Setlist präsentieren sich VISIONS OF ATLANTIS hier frisch, motiviert und verjüngt, als wären sie tatsächlich die eingangs falsch angenommenen Newcomer. Darüber hinaus ist der Liveveröffentlichung wenig anzukreiden, lediglich das Publikum des Festivals ist etwas zu weit in den Hintergrund gemischt, wenn es während der Songs zum Jubeln oder Klatschen animiert wird. Sollten VISIONS OF ATLANTIS so weiter machen und ihr Lineup stabil halten, könnten sie schon bald bei den Genregrößen mitspielen.

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23.10.2020

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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1 Kommentar zu Visions Of Atlantis - A Symphonic Journey To Remember

  1. motley_gue sagt:

    Geschäftsführer von Napalm? Vielleicht ist das eine Erklärung für ausladende Touren, Slots bei 70000t of Metal, üppige Produktionsbudgets sowie Alben und Videos bis hin zu symphonischem Orchester?
    Sorry, die Qualität kann’s nicht sein. Und die Originalität schon gar nicht.