Viscera - Carcinogenesis

Review

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Mit ihrem Debütalbum „Obsidian“ konnten die Briten von VISCERA schon die moderne Death-Metal-Szene aufwühlen. Große Touren mit Szenegrößen etablierten die Band schnell und der Höhenflug wurde nur durch die weltweite Pandemie ausgebremst. Mit „Carcinogenesis“ liefert die Truppe um Ex-HEART OF A COWARD-Sänger Jamie Graham einen Nachfolger, der stilistisch noch vielfältiger und ausgereifter daherkommt.

VISCERA – schneller, technischer, epischer

Mit der Single „Rats With Wings“ hatten die Briten bereits einen der mächtigsten und auch epischsten Songs des neuen Albums an den Start gebracht und die Messlatte für sich selbst kritisch vordefiniert. Der Song kombiniert Energie und Epik und präsentiert VISCERA anno 2023 auf einem neuen Level. Die Mischung beinhaltet die stärksten und überzeugendsten Bestandteile der modernen Tech-Death-Metal-Szene, setzt diese aber nicht in jedem Song mit der gleichen Intensität um.

Während Songs wie das grandiose „Sungazer“ und das bereits erwähnte „Rats With Wings“ sehr gelungen zwischen Tempoextremen und epischen Refrains pendeln, gibt es auch ein paar Tracks, die den gesetzten Standards nicht ganz gerecht werden. „Layers Of Skin“ zum Beispiel entpuppt sich als gut gespielte, aber eher mittelmäßige Melodic-Death-Metal-Nummer und ein Stück wie „Demon Queen“ verliert durch Säuselgesang und den verkitschten Refrain einiges an Härte.

Rein vom Spielerischen und von der Produktion sind VISCERA klar Oberliga, auch wenn sie ihren eigenen Horizont sicher noch nicht erreicht haben. Die Band beeindruckt am meisten, wenn sie ihr eigenes elementares Spektrum in allen Nuancen ausreizt. Es vereint extreme Tempowechsel und Breakdowns mit technisch versierter Griffbrettakrobatik und tragenden Epic-Parts, die von starken Clean-Vocals gekrönt werden. Zugegeben gibt es einige Parallelen zur Modern-Death-Metal-Speerspitze wie ARCHSPIRE, LORNA SHORE oder DECAPITATED. Nichtsdestotrotz finden VISCERA ihre eigene Nische und es bleibt zu hoffen, dass die Band weiter ihre Ausnahmeparts ausbaut und in ihrer Individuation scheuklappenfrei nach vorne prescht.

Carcinogenesis – stark, mit Spielraum nach oben

„Carcinogenesis“ ist eine anspruchsvolle, vielseitige Platte die sich mit druckvoller Produktion, technischer Finesse und einen feinen Gespür für Epik in eine ganz eigene Richtung bewegt. Wer Spaß an verspieltem Death-Metal hat und von einer leichten modernen Schlagseite nicht abgeneigt ist, der bekommt hier ein starkes Brett serviert und sollte nicht zögern.

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08.03.2023

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6 Kommentare zu Viscera - Carcinogenesis

  1. ClutchNixon sagt:

    Der echt mal furchtbar tot komprimierten Schrottproduktion (Snare und Becken sind einfach mal der pure Schmerz), stehen wirklich gute Songs, wie layers of skin und die Hymne Sungazer gegenüber.
    Fazit: Unique Leader täten gut daran, sich ihrer Wurzeln zu besinnen und Deathcore und generisches in Sachen Produktion zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Allerdings muss man nach dem Ende von Deeds of Flesh wohl mehr Geld verdienen.

    6/10
  2. destrukt. sagt:

    Wann haben sich Deeds Of Flesh denn aufgelöst? Das ist iwie an mir vorbeigegangen Oo

  3. doktor von pain sagt:

    Laut Encyclopaedia Metallum – und die sind zumindest meistens auf aktuellem Stand – sind Deeds of Flesh noch aktiv.

  4. ClutchNixon sagt:

    Sie touren noch ne Weile, lösen sich dann aber auf. Das letzte Album ist ihr Schwanengesang.Ansonsten finde ich es überaus prima, dass ihr euch zur hier gegenständlichen Band geäußert habt 😂😂😂

  5. destrukt. sagt:

    Hab halt die wichtigste Info rausgefiltert q: zur Band kann ich nix sagen, hab ich nicht gehört, aber ich behalte mir vor, das in Zukunft nachzuholen, wenn für notwendig erachtet. 😀 danke für den link!