Virtual Space Industrial - Gehenna

„Es begab sich zu einer Zeit als sich Musiker, vereinigt durch düstere Sounds und technoide Anleihen – weg vom Old School EBM -, wie eine Armee erhoben, um den abgründigen Seiten des menschlichen Daseins zu frönen und dem was wir fürchten, zu huldigen …“ – Willkommen in der musikalischen und lyrischen Welt von Virtual Space Industrial, einem hierzulande noch recht unbekannten Duo aus Polen, das auch in ihrer Heimat eher im Elektro-Underground zu finden war. Dies soll sich nun jedoch ändern und ein mehr als vielversprechender Anfang ist getan, denn Pandailectic haben VSI gesigned und so steht dem Aufstieg aus dem Underground eigentlich nichts mehr im Wege – „eigentlich“, denn oft ist dieser Weg ein beschwerlicher. So wohl auch im Fall von VSI, denn neben einigen wirklich feinen Ideen und vielschichtiger Songs ist auf „Gehenna“ auch noch etwas Sand im Getriebe. Zunächst schraubt der extrem clubtaugliche Opener „Holy Children“ die Erwartungen sehr in die Höhe, die die weiteren Songs dann leider nicht mehr erfüllen können. Erst mit „Angel of death“ folgt wieder ein Track ähnlicher Energie und Qualität, dazwischen tummelt sich relativ „üblicher“ Darkelectro, dem insgesamt der letzte Kick fehlt und der sich dann doch etwas zu sehr am klassischen Oldschool-EBM orientiert. Hier fehlt entweder der Mut zur Innovation oder – wenn schon die x-te Rückbesinnung auf Bands wie Skinny Puppy oder Front Line Assembly – die Qualität, sich mit einem Album wie „Gehenna“ einen Namen in der Szene zu machen. Gute Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden, sowohl in Sachen Songwriting als auch im Hinblick auf die Qualität der Produktion ist bei VSI jedoch noch einiges an Potenzial nach oben vorhanden. Es loht sich auf jeden Fall, die Band im Auge zu behalten – gleichzeitig ist von Seiten des Duos auch eine Steigerung nötig, um nicht gleich wieder in der Versenkung zu verschwinden.

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