VIRON konnten bereits mit ihrem Debütalbum „NWOGHM“ diverse Lorbeeren ernten und wurden oft als eine der ganz grossen, deutschen Nachwuchshoffnungen des Heavy Metal bezeichnet. Knapp zwei Jahre später steht nun der zweite Longplayer „Ferrum Gravis“ in den Startlöchern und soll die vielen guten Kritiken untermauern. Doch wer sich von der gradlinigen Marschrichtung des Debüts angesprochen fühlte, wird jetzt ein wenig umdenken müssen, denn auf dem neuen Album geht die Band etwas vielseitiger zu Werke.
Den Auftakt dazu gibt das leicht thrashige „Liberator“, auf dem ordentlich sägende Gitarren den Rhythmus vorantreiben um im Refrain nahezu hymnischen Charakter zu erreichen. Sänger Alexx mag eine kraftvolle Stimme haben, gelangt hier – als auch in einigen weiteren Songs (z.B. „Led Astray“) – jedoch auch mal in höhere Tonlagen, in denen seine Vocals leider etwas schräg klingen. „The Isle Of Man“, das mit dem Geräusch eines vorbeirasenden Rennwagens beginnt, erinnert an X-WILDs „Kid Racer“, wobei sich Riffs und Groove mehr oder weniger angleichen und später einem stakkato-artigen Gitarrensolo genug Spielraum für Luftgitarren und kreisende Matten bietet. Auch die melancholische Anti-Kriegsballade „War“ soll nicht unbenannt bleiben, schließlich unterstreicht auch dieser Track die zuvor genannte Vielseitigkeit von „Ferrum Gravis“.
Musikalisch bieten VIRON das volle Paket für Fans von U.D.O., BRAINSTORM, METAL INQUISITOR und Co., um den stilistischen Bereich etwas eindeutiger abzustecken, und die Instrumentalisten – hier vor allem Thilo, der schon bei ASARU und AGATHODAIMON begeisterte – spielen sich hervorragend in die Herzen aller Freunde härteren Stahls. Die einzige Schwachstelle auf „Ferrum Gravis“ ist der Gesang, der in tieferen Tonlagen (wie z.B. zum Beginn von „Playground For Billions“) sicherer und noch kraftvoller klingt, als er es in vielen höheren Bereichen tut, in denen die Vocals manchmal sogar schmerzen.
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