Nachdem die damalige Plattenfirma VIRGIN STEELEs 1987 ihre Pforten schloss und Bassist Joe O’Reilly die Band verließ, stand die Zukunft der Amis unter keinem guten Stern. Nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten und nachdem mit Rob De Martino schließlich Ersatz für O’Reilly gefunden hatte, erblickte im Jahre 1993 jedoch endlich “Life Amogst Ruins” das Licht der Welt. Doch viele Freunde machten sich VIRGIN STEELE mit diesem Werk nicht. Verrat an sich selbst, ihrem eigenen Stil und ihren Fans zum Zwecke des kommerziellen Erfolgs wurde den Amis vorgeworfen, als es statt straightem, knackigem Heavy Metal auf einmal radiotauglichen Stadion Rock der Marke WHITESNAKE und Co. zu hören gab.
Doch auch wenn diese Vorwürfe wohl nicht ganz haltlos waren, so übersahen die meisten Kritiker doch eines. Und zwar, dass “Life Among The Ruins” schlichtweg ein verdammt gutes Album ist! Ein Album, voll mit großartigen Rock-Songs, die dem vormaligen Image der Band vielleicht nicht mehr entsprachen, die aber, betrachtet man sie einmal unabhängig vom Schaffen der Band zuvor, mit genialen Melodien und jeder Menge Gefühl ausgestattet sind, die sowohl mitreißen als auch berühren und die zudem absolut zeitlos sind. Auch ist “Life Among The Ruins” für ein Album dieses Stils beeindruckend abwechslungsreich und enthält so sowohl schmissige Metal-lastige Songs (“Sex Religion Machine”, “Too Hot To Handle”, “Love’s Gun”), bluesige Titel (“Snakeskin Voodoo Man”) als auch einige Balladen, die überraschend gut zu VIRGIN STEELE passen, so z.B. das großartige “Never Believed In Good-Bye”.
SPV/Steamhammer veröffentlichen nun eine Neuauflage des Albums im schicken Doppel-CD-Digipak. Enthalten sind ganze 25 Bonus-Tracks (darunter Rehearsal- und Live-Versionen sowie unveröffentlichte Songs), die mir allerdings leider nicht zur Rezension vorliegen. Hier bekommt man also auf jeden Fall so einiges fürs Geld, weshalb ich nur zum Zuschlagen raten kann, wenn man das Original noch nicht sein Eigen nennt.
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