Alt und nicht ganz so alt auf einer Split vereint: Auf der 15. Veröffentlichung des Berliner Rekotz-Labels teilen sich diesmal die Veteranen von VIOLENT HEADACHE und NECROMORPH das Klangbett.
VIOLENT HEADACHE sind bereits seit 1988 unterwegs und können auf unzählige Releases, v.a. im Kleinstformat, zurückblicken. Und wahrscheinlich auch auf jede Menge Routine, denn sonderlich beeindruckend klingt ihre Mischung aus Grind- und Crustcore nicht. Die Spanier zocken ihr Old-School-Gebräu solide runter, und kopieren dabei auch gerne mal ihre alten Rockhelden („Burn“). Ansonsten werden gerne Dinosaurier wie die frühen NAPALM DEATH zitiert. Ist alles nicht übel, macht Laune und besorgt 15 mal kurzweilige Unterhaltung mit einem Schuß Punkattitüde.
Bei den Berliner Lokalmatadoren NECROMORPH hört man deutliche Death-Metal-Einflüsse heraus, aber auch hier sind Grind und Crust angesagt, letzteres auch ein Stück energischer als bei den Splitkameraden. In Sachen Geschwindigkeit werden die mittelschnellen Bereiche frequentiert, Ausflüge in gemäßigtere Zonen gibt es auch, aber sie übertreiben es nicht. Auf der Autobahn fährt man ja schließlich auch keine 50.
Musikalisch gibt’s einerseits immer schön geradlinig auf die Mütze, allerdings scheuen sich die Berliner auch nicht davor, ihren Gesamtsound zu erweitern. Ein gutes Beispiel dafür ist das sowohl in Titel und Spielzeit „überlange“ Stück „08/06/1945 – 8:16:02 AM – 34°23′ N.132°27′ E. (They’ve Made The Rain Black)“. Wer in Geschichte gut aufgepasst hat, weiß, was sich an diesem Tag an jenen Koordinaten ereignet hat. Bei manchen Bands klingt das wie ein Knall, NECROMORPH haben ein ziemlich düsteres Death-Metal-Brett daraus gezimmert, feine Sache. Die vorletzte Nummer kündigt per Sample „artfremdes Verhalten“ an, und so kommt es auch: Drum’n’Bass-Beats und Death-Metal-Riffs. Klingt gar nicht mal schlecht, vielleicht kann man diese Sounds mal weiter ausbauen (und die Fans damit ärgern, hehe).
Solide Sache, diese Split. Wer auf Old-School-Grind, Crustcore und Death Metal steht, sollte mal ein Ohr riskieren.
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