Violent Eve - Eleven Reasons To Kill

Review

Was bei der landestypischen Küche funktioniert, kann beim Songwriting nicht so verkehrt sein. Das dachten sich wohl auch VIOLENT EVE, die uns mit „Eleven Reasons To Kill“ ihr Debüt servieren, welches ebenso vielfältig daherkommt, wie der große Probierteller in der Tapasbar um die Ecke.
Wobei Tapas eigentlich das falsche Stichwort ist, da „Eleven Reasons To Kill“ eher einer bunten Paella ähnelt.

Ähnlich wie beim berühmten Pfannengericht schmeißen VIOLENT EVE auf „Eleven Reasons To Kill“ nämlich alles, was die Vorratskammer hergibt zusammen. Wobei sich die Band zu Beginn noch wie ein Klon aus FEAR FACTORY und SLIPKNOT präsentiert. Tiiieeefe Gitarren und dezenter Wahnsinn in der Stimme sind die Trademarks, die diesen Vergleich heraufbeschwören. Doch im Verlauf der Scheibe gesellen sich dann immer mehr, mal mehr, mal weniger passende Einflüsse hinzu. Von wüsten Deathcore-Ausbrüchen bis hin zu melancholischen Passagen, ist dann alles zu finden.
Ihre besten Momente haben VIOLENT EVE, die bis vor kurzem übrigens noch als YO KILL bekannt waren und eher dem Hardcore frönten, aber immer dann, wenn sie die ansonsten allgegenwärtige Aggression etwas herunterfahren und ihre gefühlvolle Seite in Form von melodischen, getragenen Parts zeigen. Hier kommt dann auch das Sangestalent von Frontmann Zyrus richtig zur Geltung, der neben allerlei Gurgellauten vor allem mit seiner klaren Stimme überzeugt.
Den restlichen Bandmitgliedern, die den wilden Stilmix durch ihre technische Beschlagenheit immer auf Kurs halten, soll an dieser Stelle aber auch Tribut gezollt werden. Vor allem die, entweder ziemlich abgefahrenen, oder auch sehr klassisch Heavy Metal angelegten Gitarrensoli lassen des Öfteren aufhorchen.

Was den Hörgenuss jedoch noch manchmal trübt, sind die kleinen Trendschielereien (Stichwort SLIPKNOT, bzw. Deathcore), die VIOLENT EVE eigentlich gar nicht nötig haben.
Ansonsten zeigen die Daumen aber klar nach oben, was die Zukunft der Band angeht. Ganze elf Gründe in einen Blutrausch zu verfallen, liefert das Debüt der Spanier zwar noch nicht, aber es spricht nichts dagegen, im stillen Kämmerlein schon einmal die Messer zu wetzen.

01.02.2011
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