Violence Unleashed - Spawned To Kill

Review

Fetten U.S. Death Metal knallen uns VIOLENCE UNLEASHED vor den Latz. Gegründet und unterhalten wird die „Band“ von Alleinunterhalter Felix Schumacher, der Hauptamtlich bei ERADICATE die Axt schwingt. Bei seinem neuen Baby bedient er neben den sechs Saiten auch gleich noch den Bass und hat sich für die Vocals, ein paar Gitarrensoli (für „Crumbled Into Dust“) und das Zerkloppen der Felle, drei Session-Musiker ins Boot geholt.

„Spawned To Kill“ ist ein modern und gut produziertes Album, das beim Hören in gehobener Lautstärke den einen oder anderen Riss in der Schädeldecke verursachen könnte. Sehr schwere und fette Doublebass-Attacken wechseln sich mit saftigen Blast-Passagen ab und auch ein leicht grooviger Anteil kommt nicht zu kurz, wobei letzteres nicht unbedingt zum Mitschunkeln einlädt, sondern eher dazu animiert, seinen Schädel in gepflegtem Rhythmus gegen die Wand zu bangen.

Teilweise erinnern mich VIOLENCE UNLEASHED allerdings ein wenig zu sehr an CANNIBAL CORPSE, was deutlich zu Lasten der Eigenständigkeit und des Wiedererkennungswertes geht. Besonders cool kommen die (ganz im Stile der Florida-Kannibalen) Hammerings der Gitarren, die ab und an bei schnellen Parts eingesetzt werden. Selbst der Gesang hätte von Corpsegrinder sein können und man sollte zwischendurch schon mal auf die CD-Hülle schauen und sich vergewissern, dass man es nicht mit den Kannibalen zu tun zu hat. Selten eine Formation gehört, die sich so sehr an den Tampa-Deathern orientiert. Nur wenige Teile auf dem Album klingen nicht nach ihnen und zeigen VIOLENCE UNLEASHED von einer eigenen Seite; meistens dann, wenn die Geschwindigkeit gedrosselt wird, wobei der Band nach meinem Geschmack die flotteren Parts gut zu Gesicht stehen.
Positiv an dem Album ist definitiv, dass es hier mal nicht den Kompromiss mit angesagten Trends (Metalcore oder Neo-irgendwas…) gibt. Hier gibt es ausschließlich schön auf die Mütze und das ausgiebig und reinrassig. Das Album ist dadurch stilistisch zwar eindeutig begrenzt, aber genau das ist das Gute daran. Einfach cooler, echter Abgeh-Death-Metal, der dir das Blut zum Kochen bringt.

„Spawned To Kill“ hält von vorne bis hinten konstant gute Qualität, wobei niemand erwarten darf, etwas Außerordentliches zu hören zu bekommen. Einen Preis in Sachen Innovation könnten VIOLENCE UNLEASHED mit ihrer Scheibe nicht gewinnen, aber müssen sie ja auch nicht. Trotzdem werden sie vermutlich, wenn sich Gitarrero Felix das nächste Mal nicht etwas mehr um Eigenständigkeit bemüht, leider die ewige zweite Geige spielen.

Nichtsdestotrotz ist „Spawned To Kill“ ein feiner Hackbraten geworden, der jeden Todesmetaller mit Hang zur Brutalität begeistern dürfte. CANNIBAL CORPSEler sollten auf jeden Fall reinhören und sich überraschen lassen, wie sehr VIOLENCE UNLEASHED nach ihnen klingen. Ob man das brauch, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hier gibt es jedenfalls richtig fetten Death Metal, voll auf die Mütze, voll in die Nüsse, voll auf die Zwölf.

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20.06.2007

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