Vio-lence - Let The World Burn (EP)

Review

2019 führte der frühere MACHINE HEAD-Gitarrist Phil Demmel VIO-LENCE wieder zusammen. Die Thrash-Band, mit der er seine Karriere gestartet hat. Das bislang letzte Studioalbum datiert sich auf das Jahr 1993 zurück. Bis auf das DEAD KENNEDYS-Cover „California über alles“ vor knapp zwei Jahren, gab es seit der Reuion keine neuen Aufnahmen zu hören. Das ändert sich jetzt. Für die EP „Let The World Burn“ nahmen VIO-LENCE fünf Tracks auf, die keinen Zweifel daran lassen, dass diese Reunion ernst gemeint ist.

VIO-LENCE wollen es nochmal wissen

Es mag eine ganze Weile gedauert haben, doch dafür killt das neue Songmaterial auf jeder Ebene. Der Opener „Flesh From Bone“ haut einem die Bay-Area-Riffs gnadenlos brutal in Höchstgeschwindigkeit um die Ohren. Da fühlt man sich beinahe zurück ins Jahr 1988 katapultiert, als VIO-LENCE ihren Klassiker „Eternal Nightmare“ veröffentlichten.

In „Screaming Always“ fügt die Band ihrem Thrash-Massaker noch ein paar leichte Crossover-Vibes hinzu. „Upon Their Cross“ wiederum verlässt die High-Speed-Regionen zugunsten schleppender Rhythmen, die alles in ihrem Weg wie ein unaufhaltsamer Panzer zermalmen. VIO-LENCE setzen zwar durchweg auf Thrash-Gewalt, vergessen aber nicht, für genügend Abwechslung zu sorgen, damit ebendiese Gewalt nie langweilig wird.

„Let The World Burn“ ist das perfekte Reunion-Werk

Der abschließende Titelsong offenbart sich zudem als echter Mitgröl-Hit, der das Publikum bei zukünftigen Gigs in Ekstase versetzen dürfte. Im Mittelteil überraschen VIO-LENCE mit einem düsteren Break, das auf Atmosphäre und Spannungsaufbau setzt, wodurch sich die Riffs im Finale noch mächtiger anfühlen als sie ohnehin sind.

Aus einer einmaligen Show zu Ehren eines alten Freundes ist wieder eine echte Band gewachsen. VIO-LENCE zeigen mit „Let The World Burn“ eindrucksvoll, wie sich eine Thras-Legende fast 30 Jahre nach ihrem letzten richtigen Output zurückmelden sollte: mit voller Kraft und bockstarken Songs. Das Quintett lässt keine Gnade walten und macht damit äußerst gespannt auf das, was die Band in Zukunft noch leisten wird.

25.02.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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