Klischees und Vorurteile, anyone? Beim Namen VINTERBLOT schrillen bei mir nämlich alle Alarmglocken, denn der klingt doch verdächtig nach Pagan Metal. Dann stammt das Quintett auch noch aus Italien und mein Mageninhalt machte bei der Vorstellung noch einen Satz. Pagan/Power Metal im heftigsten Kitsch-Gewand? Bitte nicht! Nö, und so schnell ich meinen Verriss im Kopf schon skizziert hatte, so schnell konnte ich ihn wieder verwerfen, denn VINTERBLOT beschäftigen sich zwar mit Wikingern, spielen aber Death Metal. Ohne Kitsch, ohne Kirmes-Keys und ohne Power-Metal-Gequietsche.
„Nether Collapse“ ist sogar ganz in Ordnung, wenngleich von eigenen Ansätzen kaum eine Spur zu finden ist. Mit druckvollen Sound ausgestattet walzt und stampft sich der Fünfer durch die gut vierzig Minuten-Spielzeit ihres Debüts und erinnern dabei mal mehr, mal weniger deutlich an ältere AMON AMARTH, allerdings ohne deren Hitpotenzial nur zu streifen. Wirkliche Highlights kristallisieren sich dann leider auch nicht heraus. Zwar versuchen VINTERBLOT immer mal wieder mit ein paar Leads für Stimmung zu sorgen, aber so richtig Packendes ist nicht dabei. Gleiches gilt auch für Fronter Phanaeus, der sich in einer Tonlage durch das Album growlt (auch wenn hier und da mal halbgar reingeschrien wird, wie in „The Forlon War“), zwar nicht schlecht, aber doch auf Dauer sehr eintönig. Das entspricht dann im Endeffekt dem Eindruck von „Nether Collapse“, denn der dramaturgische Verlauf ist schlicht höhepunktfrei. Da ändern sowohl die immer wieder zum Einsatz kommende Double-Bass, noch der Versuch, durch die Gitarren einen hymnischen Marsch anzuzetteln, nichts dran
Das soll aber nicht heißen, dass „Nether Collapse“ scheiße ist, nein, wie eingangs erwähnt, hat das Album weder meine Befürchtungen zur Gewissheit gemacht, noch möchte ich das Album zerfetzen. Es ist eben solide gemachter Death Metal mit Viking-Thematik, der zwar in Ordnung geht, doch nicht allzu viel Spannung bietet.
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