Schon das anmutige, mystisch angehauchte Artwork lässt erahnen, in welche Sphären der Zuhörer von “Welt Dimensionslos“ entführt wird: In ein dunkles, melancholisches, morbide-verzerrtes Klangbild … . Gut zwei Jahre nach dem zugegebenermaßen reizvollen “Enigmatic“, mit dem VINTERBARN sich eine beharrlich gute Fanbase sicherten, ist die Messlatte hoch angelegt, und so mancher wird sich fragen, ob die Band zur einer Steigerung fähig ist. Sie ist!
Mit “Welt Dimensionslos“ erreichen die Schwaben einen neuen Höhepunkt. Musikalisch ist die Fraktion um ihre Macherin Vinterbarn (auch “Winterkind“ genannt) weiter gereift, setzt dabei neue Maßstäbe. “Welt Dimensionslos“ klingt wesentlich härter, düsterer, dabei erdrückend und eindringlich, bedrohlich und melancholisch, depressiv … . Die Stärke der Band liegt ganz klar im Schaffen harmonischer Klanggebilde und dramaturgisch spannender Individualitäten. Vor allem bei “Nocturnal Enigma“ zeigt Sängerin Vinterbarn eine gewisse Variabilität in ihrer Stimme, legt hier auch etwas kraftvollere Nuancen zu Tage. Thematisch beschäftigt sich “Welt Dimensionslos“ mit dem Kampf eines Individuums in einer postapokalyptischen Welt, welcher gleichzeitig für das Durchleben einer persönlichen Krise steht. Eine Lyrik, die schön die Realität widerspiegelt.
Trotzdem muss hier noch was passieren – der Gesang wirkt oft, als wenn versucht wird, die Stimme in Tiefen zu pressen, die die Bandleaderin oftmals nicht halten kann. Das fällt besonders bei dem soften Stück “Breakpoint Views“ auf – schade. So auch das wirklich schöne “No Sleep (‚til Emearenze)“ – gut gemacht aber viel deathiges ist hier nicht zu finden.
Das Rahmenprogramm stimmt, aber noch klingt “Welt Dimensionslos“ nicht eigenständig, innovativ und persönlich genug – zu oft schimmern FOR-RUIN-Einflüsse durch. Diese Demo ist übrigens ein Vorläufer zum geplanten, gleichnamigen Konzeptalbum, dass Anfang 2012 erscheinen soll. Ich bin gespannt!
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