Vinegar Hill - The Road To Grace

Review

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Löblich, löblich! Das kommt mir beim Hören von „The Road To Grace“, dem Debütalbum der Österreicher VINEGAR HILL in den Sinn. Löblich deshalb, weil zu ihrem Stilmix aus Melodic Death Metal, Modern Metal und epischem Heavy Metal ein gewisser Mut gehört.

So erklingen die ersten Songs von „The Road To Grace“ auch erstmal entsprechend ungewohnt. Flinkes Riffing, stampfendes Midtempo, Growls und ein etwas dünner Klargesang bestimmen das Gesamtbild. Dazwischen schieben sich in Form von Leads und recht überraschenden Breaks interessante bis wirklich spannende Details. Nach ein paar Durchläufen mehr geht das richtig gut rein, auch weil VINEGAR HILL wie in „Dead End Bride“ gelungen zwischen verträumten, ruhigen Zwischenparts und kraftvollen, majestätischen Parts wechseln. Als wirklicher Ohrwurm entpuppt sich dann „Snuggle Up And Suffocate“, bei dem sich gerade die klar gesungenen Parts direkt im Langzeitgedächtnis einnisten und rein instrumental eben jener Stilmix zu einer sehr ansprechenden Symbiose vereint. Leider bleibt es aber auch bei diesem einen Ohrwurm, denn in der Folge will sich selten eine auch nur annähernd ähnliche Eingängigkeit einstellen, und, noch schlimmer, gerade in der zweiten Hälfte driften VINEGAR HILL ziemlich ins Belanglose ab. Woran das liegen mag? Nun, vermutlich daran, dass die guten Ideen doch etwas limitiert sind für eine so lange Scheibe. Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist, dass zumindest bei den Vocals und deren jeweiliger Ausrichtung etwas mehr Variation wünschenswert wäre. Zwar finden sich auch im weiteren einige wirklich gute Stellen, und alles in allem ist „The Road To Grace“ nie unhörbar, doch etwas mehr Spannung wäre angebracht.

So bleibt es eben beim löblichen Versuch, verschiedene, ja nicht mal unbedingt passende Stile zu vereinen, und genau dafür ernten VINEGAR HILL von mir auch verdienten Respekt. Auf dem richtigen Weg sind sie mit „The Road To Grace“ auf alle Fälle, und wenn man das Debütalbum vielleicht auf die Hälfte komprimiert, wäre hier eine deutlich höhere Punktzahl drin. Ach ja – der Versuch, beim abschließenden, fast zehn Minuten andauernden „A Private Kind Of Love“ noch mit weiblichem Geträller zu Punkten… naja, reden wir nicht weiter darüber.

20.07.2012

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