Vila - 01043102

Review

VILA kommen aus dem Tiroler Oberland und haben mit “01043102“ nun ihr erstes Demo in Eigenregie aufgenommen. Dabei ist der Werdegang VILAs typisch wie für jede andere Band, die ihre Anfangstage noch nicht verlassen hat. Zuerst versucht man sich auf lokalen Bühnen mit diversen Coversongs, irgendwann kommen die Eigenkompositionen dazu, dann schafft man es durch Können (das gilt es herauszufinden) und vielleicht auch ein bisschen Glück ins Vorprogramm bekannterer, größerer Bands. In diesem Fall: Zum Beispiel CRYPTOPSY. Irgendwann kommt man dann auf die Idee, dass man die Songs, die live sowieso schon gut ankommen, ja auch auf einen Rundling bannen könnte und fertig ist das erste Demo.

Der Name des Demos setzt sich dabei aus der Tabulatur eines Gitarrenriffs aus “The Ego Threat“ zusammen, was auch auf der CD zu hören ist. Interessant ist die Auswahl des Namens auf jeden Fall.

Die Musik, die VILA hier kreiert, bewegt sich irgendwo zwischen melodischen Death Metal, leichten Thrash-Anleihen sowie Metalcore. Wobei die Grenzen gerade zwischen diesen drei Bereichen mittlerweile derart verschwommen sind, dass es kaum noch möglich ist, Unterschiede herauszuarbeiten. Die Gitarren klingen spielfreudig, modern und man kommt nicht umhin an Bands wie KILLSWITCH ENGAGE und Konsorten zu denken. Dass man stellenweise sogar ein bisschen experimenteller zu Werke geht, zeigt das schon angesprochene “The Ego Threat“, welches zwischen brutalem Riffing und knallenden Drums vollkommen unerwartet in gezupfte Gitarrenklänge und melancholische Atmosphäre übergeht, nur um anschließend wieder erbarmungslos zuzuschlagen. VILA verstehen es mit Strukturen umzugehen, den Hörer auch gerne mal zu überraschen.

Ein großes Manko sind die Vocals, die immer wieder zwischen tiefen Growls und Screams pendeln. Weder das eine noch das andere klingt authentisch, geschweige denn ausdrucksstark. Das ist schade, denn die Instrumente haben einen tödlichen Steilpass vorgelegt, den der Gesang so leider nicht verwerten konnte. Je nach Spiel bekommt man solche Großchancen nicht mehr wieder. Allerdings sollte man hier fairerweise auch sagen, dass das ein Problem der Aufnahmemöglichkeiten sein könnte, welches möglicherweise schon mit einem neueren Output der Geschichte angehört. Warten wir es ab. Vielversprechend klingt das auf jeden Fall.

12.09.2009
Exit mobile version