Viking Crown - Banished Rhythmic Hate

Review

Es sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben, daß Pantera-Shouter Phil Anselmo seit geraumer Zeit dem Black Metal fröhnt. Oftmals unter dem Pseudonym Anton Crowley betreibt Phil schon seit ein paar Jahren einige Side-Projekte in diese Richtung. Viking Crown ist so eines. Die Kreischarbeit hat er jedoch einem gewissen Killjoy übertragen während Phil selbst in die Saiten greift. Aber bis auf den prominenten Gitarristen/Bassisten ist wirklich nichts Besonderes an Viking Crown zu entdecken. Einzig der Sound von Banished Rhythmic Hate stellt etwas Aussergewöhnliches dar. Dieser ist nämlich aussergewöhnlich schlecht, denn er lässt im direkten Vergleich selbst wüste Darkthrone Demo-Aufnahmen als High-Tech-Produktionen erscheinen. Ich habe geradezu gestaunt, daß trotz Hi-End-Stereo-Anlage und verlustfreier CD-Technik dieses Teil klingt wie ein 100mal überspieltes Tape, welches 10 Sekunden im Autoradio, 10 Jahre unter den Autositzen und 10 Minuten in der Mikrowelle verbracht hat. Nun zu den Songs: die 11 Titel setzten sich aus 6 völlig unspektakulären Möchtegern-Böse-Black-Metal-Nummern und 5 endlos langweiligen Ambient-Keyboard-Einlagen zusammen. Dabei versprühen Viking Crown weder düstere Atmosphäre, noch aggressive Härte. Das steife Drumprogramming, wie auch der fleischgewordene Krampf am Mikro tun ihr übriges, um diesen Schrott in die apokalyptische Lächerlichkeit zu ziehen. Ich nehme an, die Kreisch-Vocals sind (wie vielleicht sogar die gesamten Aufnahmen) bei einer Toilettensession entstanden. Und was kann dabei schon rausgekommen sein? Richtig: Musikalischer Dünnschiss. Ich bin mir sicher, daß dieser Band keine Beachtung geschenkt worden wäre, wenn nicht die Popularität Phil Anselmos dem Viking Crown-Projekt Rückenwind verschaffen würde. Angesichts der Tatsache, daß wirklich gute Bands ohne Plattenvertrag im regionalen Underground schmorren müßen, während Schrott wie Viking Crown seine weltweite Verbreitung findet, lässt mich schon allein aus sportlicher Fairness zu 0 Punkten greifen.

08.11.2001
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