Vii Arcano - Inner Deathscapes

Review

Mittlerweile scheint es sich auch in Italien herumgesprochen zu haben, dass eine Mischung aus Death- und Thrash-Metal gepaart mit melodiösen Gitarrenläufen aus der Göteborgschmiede bei den Leuten gut ankommt. Denn genau in diese Kerbe schlagen die vier Römer von Vii Arcano, die mit „Inner Deathscapes“ nach einer 7-Inch und einer Promo-CD ihr erstes reguläres Studioalbum vorlegen. Schon der Opener „Anticlockwise Cycle Of Dying“ macht nach einem kurzen, melodiösen Intro deutlich, wohin die Marschrichtung auf diesem Silberling geht. Aus den Boxen schallt mir technisch versiertes, teils grooviges, teils schnelles Riffing entgegen, das man als Mischung aus At The Gates (R.I.P.), Slayer und Soilwork in ihrer Anfangsphase bezeichnen kann. Unterstützt wird diese gelungene Gitarrenarbeit von einer Hyperspeed-Double-Bass-Attacke, die ordentlich nach vorne peitscht. Dazu kommen hasserfüllte Vocals, die von tiefem Growlen (erinnert an Nick Holmes in den Anfängen von Paradise Lost) über fast schon im Black Metal angesiedeltes Kreischen bis hin zu schwindelerregend hohen Schreien, die jedem Power-/True-Metal-Shouter zur Ehre gereichen würden und gar nicht in das musikalische Gesamtbild passen wollen, alles bieten. Eigentlich ist jetzt schon das Wichtigste zu Vii Arcano gesagt, denn wirklich aufregend ist es nicht, was auf „Inner Deathscapes“ geboten wird. Ich würde es eher in die Rubrik „solide“ einstufen, denn schlecht ist die Musik der Italiener beileibe nicht, nur auf die Dauer ein wenig eintönig. Aber zum Glück haben sich Vii Arcano ihr bestes Stück bis ganz zum Schluss aufgehoben, was der Platte ein versöhnliches Ende bereitet. „Descending“ ist ein guter Stampfer, gespickt mit abwechslungsreichem Riffing, das mal thrashig, mal schwedisch-melodiös daherkommt, geschickt platzierten Tempowechseln, wenigen, aggressiven Vocals und herrlich bösen Growls von Shouter Mirko Scarpa. Somit ist das Schlussstück einer der wenigen Songs, der bei mir im Gehörgang hängen geblieben ist. Alles in allem ist das Debut der „Performers Of Enthralling Hatred“, wie sie sich selbst nennen, kein schlechtes Werk geworden, das jedoch größere Langzeitwirkung und Eigenständigkeit vermissen lässt.

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25.10.2001

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