Vidunder - Oracles & Prophets

Review

Schweden hat musikalisch auch neben ABBA, EUROPE und HAMMERFALL einiges zu bieten: insbesondere im Bereich des 70er-Rock, Retro-Rock, Okkult-Rock (oder welches Label man hier auch verwenden mag) haben unsere Wikinger-Freunde mit BLUES PILLS, GRAVEYARD, WITCHCRAFT, SPIDERS, TROUBLED HORSE und MÄRVEL (um mal nur eine mehr als inkomplette Aufzählung zu wagen) einige richtig geile Bands am Start.

Da haben es neue Acts gar nicht so leicht, ihren Fuß in die Tür zu bekommen – aber manchmal hilft auch der Zufall: VIDUNDER aus Malmö supporteten im Frühjahr diesen Jahres BLUES PILLS auf ihrer Club-Tour in Schweden und hinterließen bei mir mit einem tollen Auftritt direkt einen bleibenden Eindruck.

Nach dem Gig legte ich mir flugs am Merch-Stand das selbstbetitelte Debütalbum der sympathischen Jungs zu, welches mit tollen Songs wie „Asmodeus“, „Summoning The Not Living“ oder „Fire“ glänzen kann – und schwuppdiwupp steht jetzt mit „Oracles & Prophets“ auch schon der Nachfolger ins Haus.

Eigentlich unter dem Namen ABRAKADBRA in Växjö gegründet, zockt das aus Sänger und Gitarrist Martin Prim, Linus Larsson (Bass), Jens Rasmussen (Schlagzeug) und dem neuesten Bandmitglied Johannes Cronquist (Orgel) bestehende Quartett auf „Oracles & Prophets“ äußerst gelungenen Rock mit Einflüssen von u.a. WITCHCRAFT (deren Sänger und Gitarrist John Hoyles auch als Gast auf dem Erstling „Vidunder“ zu hören war), GRAVEYARD, UNCLE ACID und BLOOD CEREMONY (allerdings ohne Flöte).

Mit dem Opener „Gone With Dawn“ (das geniale Video solltet ihr euch auf jeden Fall reinziehen!) und dem nachfolgenden „Son Of Every Lie“ stehen gleich zwei flotte Rocker am Anfang von „Oracles & Prophets“ und wecken Lust auf mehr.

„Oracles & Prophets“ weiß insbesondere durch seinen Abwechslungsreichtum zu überzeugen: das hypnotische Instrumental „Kalhygge“ zum Beispiel sorgt zwischen dem leicht psychedelischen „Phoenix Cluster“ und dem wie eine vertonte Edgar Allen Poe-Story anmutende „The Owl“, welches auch auf einer BLOOD CEREMONY-Platte nicht fehl am Platze wirken würde, für eine atmosphärische Ruhepause.

Weitere Höhepunkte sind das fetzige „Twisted Faces“ und das GRAVEYARD-artige „Soon Gone“, mit dem Titelsong als krönendem Abschluß  – VIDUNDER liefern mit „Oracles & Prophets“ eine monströs gute Rock-Platte ab, die allen Fans der aufgeführten Künstler gefallen dürfte.

 

24.05.2015
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