Die Power Metal-Kombo VICTORIUS wurde 2004 gegründet und stammt aus Wolfen/Sachsen-Anhalt. 2008 veröffentlichte die Band ihr erstes Demo und hat nun, zwei Jahre und einige Besetzungswechsel später, ihr erstes Album “Unleash The Titans” am Start, das in Eigenregie entstand.
Simples, aber einprägsames, passagenweise energisches Riffing und meist treibende Drums bilden das Fundament der neun Kompositionen. Die Melodien gehen dabei zwar kurzzeitig ins Ohr, können sich dort aber kaum verankern, sodass auch nach mehreren Durchläufen nichts von ihnen hängen geblieben ist. Hier und da eingstreute, flinke, aber eher uninspirierte Soli lockern die Stücke auf, denen mit streckenweise eingesetzten Synthies eine epische Stimmung verliehen werden soll, das gelingt jedoch nur mit wechselndem Erfolg.
Größtes Manko des Albums sind allerdings die Vocals von Fronter David. Nicht nur, das dessen Stimme keinerlei eigenen Charakter aufweist und ohne weiteres austauschbar wäre, der Gesang passt sich auch einfach überhaupt nicht in die Kompositionen ein, klingt sogar oftmals regelrecht schief und deplatziert.
Insgesamt erinnern die Stücke von VICTORIUS nicht selten an HAMMERFALL, die schwedischen Vorbilder gehen allerdings bei weitem abwechslungsreicher, kraftvoller, epischer und handwerklich um Längen geschickter zu Werke, sodass VICTORIUS sich eher als Schülerband-Version der Götheburger charakterisieren lassen. Zwar handelt es sich bei “Unleash The Titans” um ein Debüt, sodass man nicht erwarten kann, dass die junge Band sich mit ihren Vorbildern messen kann, doch auch dem Vergleich mit HAMMERFALLs Debüt “Glory To The Brave” kann “Unleash The Titans” nicht im Ansatz standhalten.
Zumindest einige coole Parts, nette Melodien und geschickte Soli lassen sich jedoch auf VICTORIUS‘ Debüt nicht leugnen, so landet das musikalische Grundgerüst von “Unleash The Titans” bei soliden 5 Punkten, für den Gesang bleibt mir aber nichts anderes übrig, als zumindest einen Punkt abzuziehen.
Boah, was für ein Gesang. Da rollen sich ja die Fußnägel auf. Schade eigentlich, da der Auftritt ja sonst solide ist.