Diese Bande junger Österreicher macht ordentlich einen auf dicke Hose und hat für ihr Album “Heavy Rock Tank“ einige reichlich pubertäre Texte verfasst. Dass ein Teil dieser unter massivem Alkoholeinfluss entstanden sei, hat man direkt entschuldigend hinzugefügt, was an der unglaublichen Sinnlosigkeit solcher lyrischen Verbrechen allerdings nichts ändert.
Musikalisch machen VIBRATÖR des Öfteren einen auf MOTÖRHEAD, selbst Lemmys raues Organ versucht man dabei zu imitieren, klingt dabei allerdings nicht cool und lässig wie der Meister selbst, sondern eher versoffen und hilflos.“Overdrive“ und “Lawman Overkill“ sind eindeutige Reminiszenzen an die knarzigen Brüder im Geiste, die guten Ansätze (Gitarren) kranken aber am völlig uninspirierten Songwriting und der selbst für eine offensichtlich reine Spaßkapelle reichlich amateurhaften Herangehensweise. Bei “Thunderfist“ versucht sich die Band ein wenig in amerikanisch beeinflusstem Highway-Rock, und die skandinavische Rock ’n‘ Roll-Welt scheint es den Jungs auch angetan zu haben. Bei jedem Versuch aber bleiben VIBRATÖR meilenweit hinter den Vorbildern zurück, und die angsprochenen, gleichwohl sinnbefreiten wie holprigen Texte, mit vielen “Fucks“ auf provokant getrimmt, tragen lediglich ihren Teil dazu bei, dass man sich kopfschüttelnd abwendet.
Wenn man ein wenig auf das achtet, was die Instrumentalisten zu leisten im Stande sind, kann man die Band nicht durchweg als untalentierten Haufen abkanzeln, denn für Fans von reichlich miefigem und ungeschliffenen Alte-Männer-Rock könnte zumindest die raue Rock ’n‘ Roll-Note interessant sein, und aus diesem Blickwinkel betrachtet, macht “Heavy Rock Tank“ vielleicht auch für den ein oder anderen Motörheadbanger Sinn. Nur dann allerdings, wenn er sehr tolerant und anspruchslos ist. Vielleicht bin ich aber auch gerade viel zu zwanghaft objektiv, denn insgesamt sind VIBRATÖR dem Proberaumstatus längst noch nicht entwachsen, und diese Veröffentlichung ist wenig mehr als der Beweis dafür.
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