Viathyn - The Peregrine Way

Review

Mit ANGRA, BLIND GUARDIAN, SYMPHONY X, FALCONER, MANTICORA und SONATA ARCTICA führen VIATHYN so ziemlich alles, was im Bereich folkig angehauchter, progressiver Power-Metal-Klänge Rang und Namen hat, als Inspiration auf und schrecken sogar vor einer Nennung der Prog-Könige DREAM THEATER nicht zurück. Dabei werden die Kanadier jedem einzelnen der genannten Vorbilder aber kaum gerecht und kreieren stattdessen einen wesentlich eigenständigeren Bandsound, der über weite Strecken an eine geradlinigere Variante des jüngsten WHILE HEAVEN WEPT-Outputs erinnert. Insofern wäre hier etwas mehr Selbstbewusstsein beim Anpreisen der eigenen Vorzüge angebracht gewesen, anstatt sich hinter lauter großen Namen in Deckung zu begeben.

VIATHYN sind eine echte Selfmade-Band. Vom Songwriting über die Aufnahmen und das Artwork bis hin zur Veröffentlichung und dem Marketing wurde hier alles von den Bandmitgliedern selbst in Angriff genommen. Dabei ist längst nicht alles perfekt gelungen (das Coverbild wirkt mit pastelligen Farben und perspektivischen Ungenauigkeiten trotz viel Liebe zum Detail auf den ersten Blick extrem billig), insbesondere die Produktion ist aber angesichts der fehlenden Label- und Produzenten-Unterstützung überraschend gut geworden. Dafür haben sich ins Songwriting einige Längen eingeschlichen, die den an sich positiven Gesamteindruck ein wenig trüben.

An Abwechslung mangelt es diesem Album definitiv nicht, dafür sind die bandeigenen Stil-Charakteristika noch nicht optimal herausgearbeitet. Bei oberflächlicher Betrachtung wirken die Songs dadurch austauschbarer als sie es eigentlich sind. Das Zeug zum Genre-Klassiker hat „The Peregrine Way“ damit sicherlich nicht, aber als gelungenes Debüt der Kanadier VIATHYN und lohnenswerte Underground-Perle für Genießer geht die Scheibe problemlos durch.

13.10.2010
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