Vexillum - When Good Men Go To War

Review

Eine italienische Band, die schon mit RHAPSODY gemeinsame Sache auf Tour gemacht hat. Da stellt sich die Frage nach der Musikrichtung eigentlich schon gar nicht mehr. Mit “When Good Men Go To War“ veröffentlicht die Band nach 17 Jahren Bandgeschichte ihr viertes Album. Thematisch beschäftigt sich die Truppe – klassisch für italienischen Power Metal – mit Fantasy & Folklore.

“When Good Men Go To War“ –  bedient die Klischees des italienischen Power Metal

Der Vorgänger des aktuellen Outputs mit Namen “Unum“ schlägt noch etwas mehr in die italienische Klischeekiste, hier wurde eine Metal Oper auf den Markt geworfen. Bei dem jetzigen Werk ändern sich die Zutaten – der symphonische Anteil ist gegen Celtic Folk ausgetauscht worden.

Der Opener “Enlight The Bivouac“ kommt schon mal mit einer Laufzeit von knapp 11 Minuten daher, der Metal-Oper-Einfluss mit reichlich Chorgesang ist nicht zu leugnen. Der Kitsch erhält durch den typischen Power-Metal-Sound einen nicht zu klassisch-italienischen Anstrich. Wer die 11 Minuten überstanden hat bekommt Nachschlag in Form von “Sons Of A Wolf“. Der einzige Unterschied zum ersten Track? Nur die halbe Laufzeit! Und so wird einem relativ schnell klar, dass die Suche nach etwas, was den Hörer aus der gleichförmigen Dauerbeschallung herausholt, begonnen hat. Wenn man es bis „Flaming Bagpipes“ schafft, bekommt man zwar keinen guten Song geliefert, aber immerhin treiben den Track zu Anfang die Pipes zur Abwechslung und die Drums treten in den Hintergrund. Das Vergnügen ist allerdings kurz und wird im zweiten Teil der Nummer übergebügelt. “With My Hands“ wirft eine balladeske Passage ins Power-Metal-Getümmel, ansonsten geht die Beschallung im bekannten Takt weiter.

Wie so oft im Leben liefern auch die Herren aus Italien eine Belohnung für Durchhaltevermögen. Wer es bis zum letzten Track schafft, bekommt eine Irish-Folk-Nummer geboten, welche nicht besonders originell ist, aber durch die italienische Sprache im Verbund mit den keltischen Tönen ganz nett rüberkommt.

Eine Stunde Langeweile in der italienischen Power-Metal-Disco

“When Good Men Go To War“ von VEXILLUM hat eine Laufzeit von ca. 66 Minuten. Eine ganze Stunde langweilt man sich im Einheitsbrei. Warum man nicht mehr Nummern im Style von “Quel Che Volevo“ auf das Werk gepackt hat, werden nur die Künstler beantworten können. Da eine Schwalbe den Sommer nicht rettet, bleibt ein unterdurchschnittlicher und uninspirierter Gesamteindruck. Die eingestreuten Folkelemente gehen im immer wieder gleichen Schema unter. So ordnet man sich im klassischen italienischen Power Metal ein, ohne größere Qualitätsmerkmale oder Sachverhalte, welche die Truppe aus der Masse hervorheben würden.

16.04.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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