Versus - Anal Autopsy

Review

Findet ihr es nicht schlimm, wenn eine Band über die Abgründe der menschlichen Existenz berichtet? Über Gewalt, Folter, Verstümmelung und über ungewöhnliche Fetische, wie zum Beispiel eine gewisse Vorliebe für Fäkalien? Nein? Das ist sogar genau das, was ihr an Texten auf einem Album hören wollt? Dann haben VERSUS mit ihrem neuen Album „Anal Autopsy“ das Richtige für euch.

Songtitel wie „Killed To Conserve“, „Cripple Generator“, „Fart Fragments“ oder „Anorectal Fistula“ – da braucht man nicht lange überlegen und man weiß, dass man es hier mit einem Gore-/Porngrind-Album zu tun hat. Dass VERSUS das Ganze nur halb ernst meinen, dürfte selbstredend sein. Viele Kapellen in diesem Genre nehmen sich in meinen Augen viel zu ernst und dementsprechend stumpf und einfallslos kommt ihre Musik daher. Bei VERSUS ist das anders. Hier steht ganz klar der Spaß im Vordergrund, was die Leichtigkeit und Spielfreude, mit der VERSUS ihre Songs von der Hand zocken, beweisen.

Titel wie „Flood Of Blood“ kommen mit eingängigen, groovigen Riffs daher, nur um dem Hörer im Anschluss die Puddingmasse mit pfeilschnellem Geknüppel aus dem Ohren zu pusten. Das ist auch ein großer Pluspunkt des Sounds von VERSUS. Anstatt kontinuierlich und monoton vor sich hin zu knüppeln, legen VERSUS Wert auf einen großen Abwechslungsreichtum. Songs wie „Inbreed“ sind derart groovig, dass man die Band kaum im Grindcore vermuten würde.

Des Weiteren überraschen VERSUS mit dem guten Sound von „Anal Autopsy“. Statt Gerumpel und Gepolter bieten die Schweizer einen klaren und drückenden Sound, was man der Band durchaus anrechnen kann. Immerhin ist „Anal Autopsy“ als Eigenproduktion entstanden. Lediglich der Gesang spielt öfter die zweite Geige, was ich schade finde. Gerade durch einen kraftvoller produzierten Gesang hätte man „Anal Autopsy“ noch eine Spur brutaler machen können.

Aber genug gemeckert. VERSUS haben mit „Anal Autopsy“ ein gutes Gore-/Porngrind-Album am Start, welches durch viel Abwechslung, einen gelungenen Sound und Ideen abseits des Einheitsbreis glänzt. Überwiegend knallen die Songs brutal aus den Boxen und als Fan des Genres wird man an „Anal Autopsy“ seine Freude haben. Innovatoren oder Genrerevolutionäre sind VERSUS zwar nicht und der in den Hintergrund produzierte Gesang trübt den Hörgenuss etwas, für eine spaßige Runde Grind-Geballer taugt ihre Musik aber allemal.

22.07.2015

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