Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, an finnische Bands stellt man im Allgemeinen ganz gewisse Anforderungen, und wenn diese dann, wie im Falle von VERSO komplett auf den Kopf gestellt werden – was auf dem Papier zunächst vielversprechend klingt -, kommt man schon etwas ins Straucheln. Denn VERSO spielen in erster Linie harten, düsteren Metal mit Stakkato-artigen Riffs, wobei man sich nicht wirklich auf einen Stil einigen kann: klingt die Band in einem Moment thrashig und kalt, stößt gleich im nächsten Moment entspannter, warm klingender Heavy Rock vor den Kopf. Dabei sind vor allem die ruhigeren Passagen diejenigen, die VERSO – durch Petteri Salonens teilweise ergreifend klarer Stimme (z.B. „The Seasons End Grey“, „No Love Lost“) – außerordentlich gut zu Gesicht stehen, während die ungestümen Phasen (z.B. „Weight Of Desperation“) viel zu uneigenständig klingen und wenig Emotionen erzeugen.
Zwar eröffnet das Album mit „Eyes Of Retribution“ durchaus vielversprechend, doch schon das folgende „Pain Skin Closer“ nervt ganz gewaltig. Hier ist es auch der zuvor gelobte Klargesang, der im Übergang zum Refrain schlichtweg abkackt und schief klingt. „Dissonance“ hingegen startet hart, druckvoll und düster, während der Übergang zu den rockigeren Passagen hervorragend gelungen ist. Diese Formel wiederholt sich letztendlich noch mehrere Male, auch invers – ein Song startet ruhig und entlädt sich partiell in härteren Abschnitten -, so dass es „From Wings To Bare Bones“ insgesamt an einer klaren Linie fehlt. Ich habe sogar den Eindruck, dass viele progressive Einflüsse eher zur Auflockerung gedacht sind, anstatt jeden einzelnen Song zu veredeln, um letztendlich ein harmonisches Gesamtbild zu ergeben.
Auch wenn die Produktion zu gefallen weiß, diesem Album fehlt es schlichtweg an herausragenden Momenten, denn am Ende verschwimmen die Songs zu einer monolithischen Masse, die weder Tief- noch echte Höhepunkte kennt.
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