Vermis - Liturgy Of The Annihilated

Review

Mit VERMIS präsentiert sich ein noch fast unbeschriebenes Blatt aus dem Düsseldorfer Underground, das sich seit seinen Anfangstagen Anno 2000 vom Black zum Death Metal hingewandt hat und nun sein erstes Bollwerk „Liturgy Of The Annihilated“ präsentiert. Dieses entpuppt sich bereits beim ersten Durchlauf als ein verdammt gut ausgewuchtetes Stück Schwermetall mit einem professionellen, wenn auch leicht schwammigen Drummix, ist aber vor allem Eines: ein uneingeschränkter Kniefall vor den Meistern des brachialen, technischen Death. MORBID ANGEL, NILE, SUFFOCATION und ein Quäntchen BEHEMOTH…überall wimmelt es nur so vor Querverweisen an die Szenegrößen, die Zitatsammlung gestaltet sich ellenlang. Selbige wurde aber anscheinend perfekt auswendig gelernt, denn was VERMIS auf der innovatorischen Seite vermissen lassen, kompensieren sie durch eine brutalst wütende Eigeninterpretation astreinen Knüppeldeaths. Schon das Intro und der Opener „God Abhors The Living“ erzeugen eben jene bedrohliche Stimmung, die im Verlauf der weiteren neun Nummern zu einem bösartig wummernden Geschwür am Nacken wird, welches aufplatzenderweis nur durch exzessives Wirbeltraining bekämpft werden kann. Definitiv ein Verdienst des Rückgrats VERMIS´, Drummer Phil Schmidt, dessen bestialische und präzise Arbeit auf einem Niveau mit derer eines George Kollias oder Tony Laureano ist. Das andere Extrem, zähflüssige Magmawalzen, sind ebenso auf gleich hohem Niveau, wie etwa bei „Void Of Fallen Grace“ und vor allem dem Mittelteil von „King Of Tombs“. Überraschungselement sind jedoch die Gitarrensoli, derer zwar nur zwei eingebaut wurden, aber timing- und stimmungsgerecht nicht besser hätten plaziert werden können. Daumen hoch für ein wirklich gelungenes Debut, das nur Abstriche bei der Produktion hinnehmen muss.

19.12.2005
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