Vermin - Plunge Into Oblivion

Review

Die schwedischen Todesschergen VERMIN hatten ihre besten Jahre zweifellos in der zweiten Hälfte der Neunziger, mussten allerdings stets mit dem Stigma leben, eigentlich bei allem, was sie angefasst haben, Nachzügler zu sein. 1991 gegründet, erschien ihre erste Death-Metal-Dampframme „Plunge Into Oblivion“ drei Jahre später und damit zu einer Zeit, wo andere Bands bereits einen Ausweg aus dem puren Todesblei der frühen Tage suchten. Später setzte die Band aus Nässjö auf Death’n’Roll im Stile von ENTOMBED und Konsorten, hatte aber auch hier nicht die Nase vorn: „Millennium Ride“ (1998) und „Filthy F***ing Vermin“ (2000) kamen einfach einen Ticken zu spät, um richtig abräumen zu können. Kein Wunder, dass VERMIN irgendwann den Laden dicht machten, ohne dass davon großartig Notiz genommen wurde.

Und ob nun die Wiederveröffentlichung ihres Debütalbums „Plunge Into Oblivion“ Aufsehen erregen wird, sei mal dahingestellt. Dafür ist das Album einfach zu unspektakulär: Geboten wird solider Death Metal, der hinsichtlich Riffing, Gesang und Produktion fast schon punkige Züge annimmt. Klar, das Album wurde natürlich standesgemäß bei Tomas Skogsberg im good old Sunlight aufgenommen, aber dass es sich dabei nicht um seine beste Produktion handelt, ist doch schon ziemlich auffällig. Vielleicht war es aber auch schwierig, die hektischen Gitarrenriffs und die bisweilen etwas chaotischen Songstrukturen in ein homogenes Soundgerüst zu gießen.

Und die Songs selbst hauen auch nicht richtig vom Hocker: Die Riffs sind vergleichsweise einfach, wobei die Band aber schon hier versucht, Groove statt Atmosphäre einzubauen, denn diese findet sich auf „Plunge Into Oblivion“ nur in Ansätzen. Stattdessen gibt es streckenweise rhythmisches Gitarrengeschredder, wenngleich dieses noch keine ausgeprägte Wirkung entfalten kann. Und große Höhepunkte kann man auf „Plunge Into Oblivion“ auch nicht ausmachen, sieht man einmal vom JOHNNY CASH-Cover „San Quentin“ ab, das für die spätere Entwicklung der Band vielleicht richtungsweisender war, als man sich damals hat vorstellen können. Kurzum: Die Wiederveröffentlichung von „Plunge Into Oblivion“ richtet sich vor allem an Todesblei-Komplettisten, zumal es weder Bonustracks noch eine besondere Aufmachung gibt.

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14.03.2013

- Dreaming in Red -

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