Vermilia - Ruska

Review

Soundcheck Dezember 2022# 4 Galerie mit 12 Bildern: Vermilia - Ragnarök Festival 2024

Bei VERMILIA handelt es sich um ein 2017 gegründetes Einfrauprojekt aus Finnland. „Ruska“, das bereits zweite Album, wurde im vergangenen September in Eigenproduktion veröffentlicht und von unserer Leserschaft für den Dezember-Soundcheck 2022 vorgeschlagen. Dort erreichte es einen ansehnlichen vierten Platz. Multiinstrumentalistin Vermilia ist im atmosphärischen Pagan Black zuhause und wird auf der Encyclopaedia Metallum vor allem mit MYRKUR verglichen. Der Vergleich geht zwar grob in die richtige Richtung, dürfte aber eher einer Kombination aus Genre, dem Status als Soloprojekt und dem Geschlecht der Musikerin geschuldet sein als einer tatsächlichen musikalischen Ähnlichkeit. Auf „Ruska“ geht es nämlich trotz einer gewissen Düsternis doch etwas eingängiger und „klassischer“ folkig zu, während man bei MYRKUR eher erhabene Klanglandschaften erwartet.

VERMILIA lässt es zunächst langsam angehen

Das Intro „Alkusointu“ beginnt leise mit Feuerknistern und einer Stammestrommel. Ein Horn und ein gesprochener Text schaffen eine düster-folkige Stimmung, die auch zu einem Neofolk-Album passen würde. Diese hellt sich aber bereits zu Beginn des Openers „Marras“ auf. Akustikgitarre und melodischer Klargesang wirken melancholisch, aber nicht dunkel. Sehr schwarz wird es in diesem Track noch nicht, auch wenn einige Anleihen schon vorhanden sind. VERMILIA setzt auf einen schrittweisen Aufbau der Härte und zeigt sich erst in „Hautavajo“, das direkt mit einem Schrei und schwarzem Riffing einsteigt, von ihrer dunklen Seite. Überraschenderweise gesellt sich bald eine postige Leadmelodie hinzu, die auf „Ruska“ aber eine Ausnahme bleibt.

„Ruska“ dürfte etwas schwärzer sein

Der Pagan-Einschlag kommt hauptsächlich über die Gitarrenarbeit im Pagan-Black-Style zustande, wird aber in Titeltrack „Ruska“ sowie in Outro „Kaipaus“ auch durch die bereits im Intro verwendeten klassischen Folk-Gimmicks forciert. Das Album ist geprägt von der ständigen Balance zwischen nordischer Schwärze und eingängigen Refrains, die in lieblichem Klargesang – oft mehrstimmig und von Growls begleitet – dargeboten werden. Die Schwärze dürfte dabei gerne noch etwas mehr überwiegen, denn die eingängigen und manchmal auch etwas kitschigen Melodien sind dann doch ein Killer für die düstere Stimmung, in der man sich sonst suhlen könnte. Insgesamt ist „Ruska“ aber eine runde Sache geworden, die verschiedenste Momente bietet.

10.12.2022

headbanging herbivore with a camera

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