Verikalpa - Tuoppitanssi

Review

Während das neue FINNTROLL-Album auf sich warten lässt, KORPIKLAANI hauptsächlich immergleiche Huldigungen an den Gerstensaft veröffentlichen und ALESTORM mittlerweile mehr Klamauktruppe denn ernsthafte Piratencombo sind (*zwinkerzwinker*), ist es ein guter Zeitpunkt für Bands aus der zweiten Reihe, mit einem eigenen Werk aufzuwarten. Vorausgesetzt natürlich, man klingt ähnlich wie genannte Bands. VERIKALPA gelingt dies alles mit ihrer zweiten Scheibe „Tuoppitanssi“ aber ohne größere Anstrengung.

VERIKALPA orientieren sich stark an ihren Vorbildern

Die Band aus dem nordwestfinnischen Oulu gibt sich allerdings so gar nicht die Mühe, großartig etwas anders zu machen als ihre Vorbilder. Optisch gehen sie zwar eher als Waldschratversion von TURISAS durch; die elf Stücke auf „Tuoppitanssi“ erinnern aber eigentlich ständig an irgendeinen bekannten Gassenhauer von FINNTROLL, KORPIKLAANI und Co. Allerdings muss man VERIKALPA zugutehalten, dass sie aus den bekannten Zutaten sehr brauchbare Songs geschrieben haben. Das hat kompositorisch alles Hand und Fuß, brauchbare Melodien gibt es en masse, und so gibt es nicht mehr zu beanstanden als die mangelnde Originalität.

Die Songs werden hauptsächlich von folkigen Melodien aus der (digitalen?) Quetschkommode getragen, während die Gitarren eher im Hintergrund laufen und zusammen mit dem mal schleppenden, mal treibenden Schlagzeug das Grundgerüst bilden. Als typisch finnisch gehen die Vocals von Frontmann Jani Ikonen durch: Nicht nur wegen der komplett auf Finnisch geschriebenen Texte, sondern auch wegen der grimmig-grummeligen Grundhaltung. Dass es in den Texten aber auch um Gerstensaft gehen muss, ahnt man gleich mehrfach.

„Tuoppitanssi“ enthält mehr als brauchbare Songs

Nein, wer auf die oben genannten Bands steht, kann sich ohne Probleme „Tuoppitanssi“ zulegen und auf der nächsten Party gerne zwischendurch mal den einen oder anderen VERIKALPA-Song spielen – negativ wird das gewiss nicht auffallen, sondern doch eher für gereckte Fäuste sorgen. Und wahrscheinlich auch Bierdurst, also solltet ihr besser vorsorgen. Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!

26.02.2020

- Dreaming in Red -

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