Vierzig Jahre VENOM: Anlässlich dieses Jubiläums erscheint ein umfassender Rückblick auf die frühen Werke der Band. Unter dem zusammenfassenden „In Nomine Satanas“ wird in verschiedenen Formaten die Geschichte dieser revolutionären Truppe aus dem englischen Newcastle aufgearbeitet.
Welchen besonderen Stellenwert VENOM für die Entwicklung extremer Musik – von Black bis Thrash Metal – einnehmen, sollte eher in einem umfassenden Special beantwortet werden, denn in einer kompakten Review. Nur soviel: Was VENOM zum Ausklang der NWoBHM losgetreten haben, gehört heuer mit zu den Fundamenten der gesamten Metalwelt.
Die Doppel-Vinyl-LP: „The Neat Anthology“
Die Doppel-LP „The Neat Anthology“ bietet mit 22 Songs einen aufgeräumten Überblick über die Zeit der klassischen VENOM-Besetzung mit Cronos, Matas und Abaddon. Von „Black Metal“ über „In League With Satan“ bis „Countess Bathory“ sind alle Gassenhauer der Band bis Mitte der 1980er-Jahre vertreten – für die flotte VENOM-Dosis zwischendurch ist „The Neat Anthology“ also bestens geeignet. Dass man den Sound einem remastering unterzogen hat, fällt erfrischend wenig auf und in schickem Splatter kommen die Vinyl auch noch daher.
„The Neat Anthology“ ist für VENOM-Sammler aufgrund der Aufmachung des Gatefold interessant, das einige unveröffentliche Bilder und Interview-Texte enthält. Darüber hinaus ist die Anschaffung von „The Neat Anthology“ allerdings nur dann zu erwägen, wenn man als Die-Hard Fan alles braucht oder zu jenen Interessierten gehört, die sich nicht die gesamte Historie der Band in den Schrank stellen wollen – die Auswahl der Songs jedenfalls bietet jedenfalls wenig Überraschungen, aber eine gute Auswahl.
Die Basis-Version: Das CD-Mediabook
Songtechnisch opulenter stellt sich das Doppel-CD-Mediabook auf. Hier gibt es immerhin 43 Songs zu erleben, die mit „Sons Of Satan“ und „Live Like An Angel“ zwei unveröffentliche Demo-Titel enthält. Diese Variante bietet mit der Songauswahl der Doppel-LP auf der ersten CD und der zweiten CD mit Demo-, Live- und raren Tracks also mehr Musik an, ist aber aufgrund der Aufmachung und des Formats auch eher die Sparvariante der VENOM-Geburtstags-Veröffentlichungen – und genau aus diesem Grund vielleicht besonders interessant. Ordentlich Value for überschaubar viel Money, sozusagen.
Für das dickere Portemonnaie: Die Deluxe-Vinyl-Box
Mit Sparvariante hat die Deluxe-Vinyl-Box dann aber auch mal so überhaupt nix zu tun. Neben den vollständigen Alben „Welcome To Hell“, „Black Metal“, „At War With Satan“ und „Possessed“ gibt es noch das Live-Dokument „Eine Kleine Nachtmusik“. Dazu kommt die Raritäten-Sammlung „Songs Of Satan“, die es so nur in der Vinyl-Box zu erwerben gibt. Abgerundet mit allerlei Merchandise vom üppigen Begleitbuch bis zum Backpatch gibt es hier die volle VENOM-Dröhnung – zu einem Preis, der dann letztlich ziemlich stimmig ist, wenn man sich ansonsten mit allen der genannten Alben neu eindecken müsste und im Plattenregal noch ausreichend Platz ist.
Abschließend festzustellen ist, dass mit den Jubiläums-Veröffentlichungen ein lobenswerter Ansatz gewählt wurde – sofern man denn überhaupt ein Interesse an dieser Art von wiederholtem Release früherer Veröffentlichungen einer Band hat: Für alle Preisklassen und in allen Formaten ist etwas dabei, jeder kann sich so seine Geburtstagsladung VENOM beim Händler seines Vertrauens beschaffen und selbst entscheiden, wieviel ihm der Heldenkult wert sein soll. Wer allerdings schon alle VENOM-Werke der Anfangszeit sein Eigen nennt, der dürfte sich die neuerliche Anschaffung gründlich überlegen.
…oder gleich das video vom ernie posten, der packt das netter aus.