VENOM sind DIE Urgesteine des Black Metal. Sie gaben dem Ganzen überhaupt erst seinen Namen und die größten Bands des Genres wie beispielsweise BATHORY (auch wenn Quorthon es Zeit seines Lebens immer abgestritten hatte), MAYHEM und DARKTHRONE waren und sind bis heute stark durch sie geprägt. Somit haben sie in den frühen 80ern vor allem mit ihren ersten beiden Werken „Welcome To Hell“ und „Black Metal“ Musikgeschichte geschrieben und das finsterstes Genre des Metals erfunden. Allerdings trennten sich ihre Wege nach zwei weiteren Studioalben auch bereits wieder. Gitarrist Jeffrey „Mantas“ Dunn und Drummer Anthony „Abaddon“ Bray weigerten sich jedoch die Band zu begraben und holten sich Al Barnes als zweiten Gitarristen und Tony „Demolition Man“ Dolan als Sänger mit ins Boot. Leider war jedoch auch hier trotz des in Fankreisen als unterschätzt angesehen „Prime Evil“, bereits nach vier Jahren wieder Schluss. 1995 kam dann endlich die große Reunion im Original-Line-Up und 1997 das Comeback-Album „Cast In Stone“. Ein Album später hing der satanische Haussegen dann auch schon wieder schief und Sänger Conrad „Cronos“ Lant machte alleine unter dem VENOM-Banner weiter. Die Qualität hält sich hier allerdings bis heute etwas schwankend und nicht jedes Album trifft voll ins dämonische Schwarze. 2015 wollten Mantas, Abaddon und der Demolition Man dann auch noch mal einen Versuch mit ihrer Version von VENOM starten und fanden sich unter dem Namen VENOM INC. erneut zusammen. Das Album „Avé“ von 2017 fuhr zwar recht gute Kritiken ein, aber wieder einmal musste einer gehen. Nachdem er sich eine Pause genommen hatte, wurde Abaddon anschließend nach internen Unstimmigkeiten (Surprise) dauerhaft durch Jeramie Kling ersetzt.
VENOM INC. – glauben nicht an das Leben nach dem Tod
Mit „There’s Only Black“ soll es nun fünf Jahre später Nachschlag geben. „How Many Can Die“ haut dann auch direkt schön wütend in die Vollen. Die Gitarren und das Schlagzeug preschen ordentlich nach vorne und der Demolition Man knurrt sich böse durch den Song. „Infinitium“ nutzt allerdings so ziemlich das gleiche Muster wie der Opener und bleibt daher leider zu blass. Der Titelsong drückt ordentlich finster und hat am Anfang ein schönes, kurzes Gitarrensolo von Mantas zu bieten. Tony Dolan wettert im Text gegen den Glauben an das Leben nach dem Tod und versichert uns, dass dort nur die schwarze Leere wartet. Das Intro zu „Don’t Feed Me Your Lies“ erinnert ein wenig an alte Hits wie „Nightmare“ und „Buried Alive“ und zieht anschließend ordentlich die Geschwindigkeit an.
„There’s Only Black“ – wird dem Kultstatus leider nicht gerecht
„Burn Liar Burn“ bietet einen langen, epischen Instrumental-Part und mit „The Dance Macabre“ wird es gegen Ende noch mal richtig finster. VENOM INC. bieten zusammengefasst auf „There’s Only Black“ schon ein paar echt gute Momente. Am Ende bedienen sich die Songs jedoch zu sehr den selben Strukturen. Die ersten beiden Songs haben den gleichen Aufbau und auch der Titelsong und das bereits erwähnte „The Dance Macabre“ klingen sich doch etwas zu ähnlich. Die schnellen Parts des Albums klingen außerdem oft etwas zu holprig und gewollt „hart“. Ein Problem, dass sich diese Version der Black-Metal-Pioniere mit der von Cronos durchaus teilt. Beide scheinen den Fehler zu machen, dass sie mit Bands, die nach ihnen kamen, bei der Produktion und dem Härtegrad mithalten wollen. An für sich ist das ja sogar noch verständlich, aber die Stärke von VENOM lag stets in ihrer frechen Rotzigkeit, mit welcher sie die ein oder andere spielerische Schwäche perfekt ausgleichen konnten, bzw. diese damit sogar noch zu ihrer Stärke gemacht haben. Dass ihre ursprüngliche Formel heutzutage immer noch bestens funktionieren kann, beweisen z.B. Bands wie MIDNIGHT. Vielleicht sollten Cronos und Mantas hier mal ein Ohr riskieren, wenn sie sich an jüngeren Bands orientieren möchten. Denn bei allem gebührenden Respekt und Liebe zu ihren Frühwerken, ist der aktuelle Output beider VENOM-Inkarnationen gemessen an ihrem mächtigen Kultstatus, leider etwas zu wenig.
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