Venom - Black Metal

Review

Galerie mit 14 Bildern: Venom - Ruhrpott Metal Meeting 2018

Seit geraumer Zeit gibt es von Universal Music eine “Deluxe-Edition“ diverser Metal- und Rock-Klassiker. Die Ehre, teil einer solchen Veröffentlichung zu sein, hatten bisher Bands wie BLACK SABBATH, DEF LEPPARD oder MÖTLEY CRÜE. Neuerdings reihen sich auch VENOM mit ihrem ´82er Meilenstein “Black Metal“ in diesen illustren Kreis ein. Und um die Rabauken aus Newcastle geht es im Folgenden.

Dass “Black Metal“ ein Meilenstein ist, darüber muss man nicht diskutieren. Denn auch, wenn es damals technisch wesentlich bessere Bands gab, haben Rabid Captor Of Bestial Malevolence (Cronos), Grand Master Of Hades & Mayhem (Mantas) und Barbaric Gardian To The 7 Gates Of Hell (Abaddon) mit ihrem Image und ihrem Sound Geschichte geschrieben. Durch das Kokettieren mit Okkultismus, Satanismus und dem (damals) brachialen Sound der Band war VENOMs “Welcome To Hell“ in aller Munde und das Trio legte mit “Black Metal“ ordentlich nach. Nummern wie “Countess Bathory“, “Leave Me In Hell“ oder “Buried Alive“ verfehlten ihre Wirkung nicht und mit dem Titeltrack haben VENOM nicht nur den Namen für ein ganzes Genre erschaffen, sondern sich selbst auch ein Denkmal gesetzt. Die Scheibe besitzt auch heute noch ihren ganz eigenen Charme. Man hat sich Mühe gegeben den Sound so authentisch wie möglich zu remastern, so dass eben jener Charme auch im Jahr 2009 nicht verloren geht. Gleiches gilt auch für die elf Bonustracks, die sich aus Radio-Sessions, Outtakes, sowie Single A-und B-Seiten zusammen setzen. Hier wurde nochmals Hand angelegt, aber mit der Intention die Songs so nah am Original wie möglich zu halten.

Dabei kommen nicht nur nostalgische Gefühle auf, sondern man merkt bei einigen der Tracks auch, wie limitiert das Songwriting der Band im Prinzip war. “Hounds Of Hell“ beispielsweise, ist nicht umsonst ein Outtake. Da die meisten Versionen der Tracks von “Black Metal“ aber bereits bekannt sind, gehe ich an dieser Stelle nicht auf einzelne Nummern ein. Wesentlich interessanter ist da allemal die beiliegende Bonus-DVD, die eine Show der legendären “7 Dates Of Hell ´84“-Tour aus dem Hammersmith Odeon beinhaltet (richtig, die mit METALLICA als Support). Abgesehen von “Black Metal“ selbst, fehlt keiner der damaligen Klassiker der Band. Die Band ist für ihre Verhältnisse sehr gut drauf und spielt relativ tight zusammen. Auch, wenn VENOM für alle Zeiten die wohl einzige Band bleiben werden, die komplett aneinander vorbeispielen kann und sich das immer noch irgendwie nach einem Song anhört. Die Pyro- und Lasershow ist beachtlich und hat beinahe KISS-Niveau. Das Outfit der Musiker ist kultig und hier und da wird man Zeuge unfreiwilliger Komik seitens der Band (u.a. Cronos’ “Basssolo“). Zwischendurch wird aber auch, in annehmbaren Sound, recht ordentlich gerockt. Für das Konzert gilt also, beide Daumen hoch. Dagegen fallen die drei Promotionvideos “Nightmare“, “Bloodlust“ und “Witching Hour“ deutlich ab. Diese bestehen nämlich nur aus zusammen geschnittenen Sequenzen des schon erwähnten Konzerts. Da hatte ich mehr erwartet.

Insgesamt kann man die “Deluxe-Edition“ von “Black Metal“ aber (inhaltlich) bedenkenlos empfehlen. Die DVD wird auf diversen Headbanger-Parties für Spaß sorgen und das Album ist mit seinen Bonustracks ebenfalls interessant. Speziell für Neulinge wird hier Value-For-Money geboten. Wer die Scheibe schon in der einen oder anderen Version besitzt, wird sicherlich zweimal überlegen, ob er noch mal soviel Geld für eine handvoll Bonustracks und eine DVD ausgeben will. Ein Klassiker bleibt “Black Metal“ aber nach wie vor.

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23.09.2009

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