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Vengeance - Crystal Eye

Review

Galerie mit 19 Bildern: Vengeance - Keep It True XXIV 2024

Sechs Jahre ist es schon wieder her, dass sich VENGEANCE-Mastermind Leon Goewie „Back In The Ring“ begab und die niederländische Hard Rock-Institution wieder ins Gerede kam. Zahlreiche umjubelte, weil überaus unterhaltsame Liveshows sowie das 2009er-Album „Soul Collector“ folgten und animierten Leon dazu, mit der Band wieder ordentlich Gas zu geben.

Allerdings bremste ein tragischer Umstand Band wie Musiker im letzten Jahr erheblich aus: Leons langjähriger Sidekick, der Gitarrist Jan Somers, verstarb plötzlich und unerwartet – ein Schock für alle. Von daher ist es nur zu gut nachvollziehbar, dass es sich Leon nicht hat nehmen lassen, Jan auf dem aktuellen VENGEANCE-Werk gebührend zu würdigen. So geht das Artwork auf ein Motiv des Gitarristen zurück, wie auch dessen Sohn Timo (mittlerweile offiziell bei DELAIN an der Klampfe aktiv) für einen Gastbeitrag gewonnen werden konnte, und als Höhepunkt bekommt man zum Abschluss sogar die letzten Tonaufzeichnungen von Somers, zusammengefasst unter dem Titel „Jans End Piece“, zu hören-aufwühlend und Gänsehaut pur.

Der „Rest“ des Albums jedoch, komponiert von Leon zusammen mit MAD MAX-Mastermind Michael Voss, entspricht wohl einem feuchten Traum jedes Fans dieser Truppe. Zu hören gibt es nämlich Material, das in etwa jene Vibes versprüht, für die man VENGEANCE-Großtaten aus den späteren 80er Jahren („Take It Or Leave It“ und „Arabia“) liebgewonnen hat. Solider, knackiger Hard Rock, von deftig bis balladesk und auf edelstem Niveau dargeboten, regiert nun also auch auf »Crystal Eye« und sollte für zufriedenes Gurren bei der Klientel sorgen.

Neben Meister Voss hat sich obendrein noch Tony Martin (früher u.a. BLACK SABBATH, momentan: MOLLO/MARTIN), der für das heftigste Stück der Scheibe mit dem unmissverständlichen Titel „Whole Lotta Metal“ verantwortlich zeichnete, an den Kompositionen beteiligt, während sich ein anderer prominenter, ehemaliger Klampfer der Band – der heutige AYREON-Mastermind Arjen Lucassen – in die Gästeliste eintragen durfte. Ein rundum gelungenes Hard Rock-Paket also, mit dem es VENGEANCE durchaus schaffen könnten, an die genannte Ära anzuschließen.

Bleibt bloß noch zu hoffen, dass uns Leon und seine aktuelle Mannschaft, Chris Slade (d), Chris Glen (b) und Kerri Kelli (g) demnächst auch auf den Bühnen eine amtliche Lektion in Sachen Rock-Entertainment erteilen werden. Neues Material dafür gibt es auf „Crystal Eye“ jedenfalls ausreichend und VENGEANCE still „have ways to make us rock“!

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25.02.2012

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