Velvetcut - Electric Tree
Review
Vielversprechender Start, kurze Durststrecke, jähes Ende. So ungefähr gestaltet sich das dritte Album von VELVETCUT, und die Ernüchterung macht sich schon vor dem Abspann breit. Frontmann Tomi ist nach seinem Solostart 2001 und Bandintermezzo mittlerweile wieder als Soloprojekt aktiv, nachdem VELVETCUT eine Zeit lang in der Luft hing. Die lange Pause scheint dem kreativen Schaffen nicht so gut getan zu haben, dabei beginnt „Electric Tree“ eigentlich recht vielversprechend. Der Introtrack „Climbing Up The Electric Tree“ baut schnell eine spannende Atmosphäre auf, die viel suggeriert, aber bis kurz vor Schluß offenlässt, wohin die Reise gehen soll. Irgendwo zwischen Elektronik und Industrial Rock schlängelt sich der Sound entlang, und wenn der nächste Track richtig derb losgehen würde, wäre das durchaus passend.
Statt Härte geht es aber eher um die versöhnlichen Töne. Einflüsse von NINE INCH NAILS sind hörbar, PLACEBO schimmern noch etwas deutlicher durch. Alternative Rockklänge mit Industrialtouch und Pop-Attitüde bestimmen das Bild eines recht kurz geratenen Albums, welches leider mit einprägsamen Höhepunkten spart. Das liegt weniger an der sanfteren Gangart, sondern eher an fehlenden Ecken und Kanten. „Electric Tree“ fehlt der Biss, dabei zeigen sich die Zähne im Song „Farewell And Goodbye“, einer sehr entschlossenen und energischen Nummer, bei der nur die Bush-Zitate etwas altbacken und deplatziert wirken. Ansonsten wäre das das Eisen, aus dem das gesamte Album hätte geschmiedet werden können. Nach diesem Song fällt die Kurve ziemlich rasch ab und man ist bereits am Ende der Spielzeit. Schade, denn das Potential zu mehr vorhanden ist, spürt man förmlich in jeder einzelnen Minute.
Velvetcut - Electric Tree
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Alternative Rock, Electronic |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 30:25 |
Release | |
Label | Secret Entertainment / G-Records |
Trackliste | 1. Climbing Up The Electric Tree 2. Pulse Of The Earth 3. Carousel 4. Heroic Symphony 5. Heavy To Climb (Part I) 6. Farewell And Goodbye 7. N.O.G. 8. Heavy To Climb (Part II) |