Velvet Revolver - Contraband

Review

Viel ist schon vor dem Erscheinen dieses Albums über die Band geschrieben, sinniert und getratscht worden. Kaum ein Beitrag erwähnte dabei großartig die Musik, sondern konzentrierte sich lieber auf Sänger Scott Weilands (ex-STONE TEMPLE PILOTS) Drogenprobleme, Duff McKagans explodierte Bauchspeicheldrüse oder begab sich auf Spekulationen, ob Slash wieder auf Drogen ist (beide ex-GUNS N‘ ROSES). Es scheint ganz so, als ob GUNS N‘ ROSES Ruf als „gefährlichste Band der Welt“ zehn Jahre nach ihrem Auseinanderbrechen nun in VELVET REVOLVER seine Wiederverkörperung gefunden hat. Tatsächlich dürfte die Truppe von gealterten Rockstars und Familienväter weit weniger Zündstoff bieten, als manch ein Artikel oder sein Verfasser wahrhaben mag. Musikalisch wird dies nur allzu deutlich. Wer die Wut und Dekadenz von GUNS N‘ ROSES‘ „Appetite For Destruction“ sucht, dürfte nur allzu enttäuscht sein nach dem ersten Eindruck. Lediglich Scott Weilands Texte über seinen Drogenkonsum schlagen die Brücke zurück in die Vergangenheit. Lässt man sich aber auf dieses Album ein und versucht es nicht ständig an den Erfolgen von GN’R oder STP zu messen, offenbart sich ein erstaunlich solides Hard Rock Album. Stilistisch lassen sich natürlich Parallelen zu oben genannten Bands nicht unter den Tisch kehren, aber VELVET REVOLVER zeigen auf „Contraband“ ein eigenständiges Profil.

Die Mischung aus Matt Sorums tightem, aber variablen Schlagzeugspiel, den drückenden Bassläufen, den gegenläufigen Gitarren und Soli sowie Scott Weilands charismatischer Stimme kumuliert sich in kompakten Rhythmen und hängen bleibenden Melodien. Das Album will rocken, was schon der schnelle und aggressive Opener „Sucker Train Blues“ klar macht und in „Dirty Little Thing“ seinen Höhepunkt erfährt. „Illegal I Song“ und „Headspace“ glänzen durch ihre melodischen Refrains und „You Have Got No Right“ überzeugt als einfühlsame Ballade, die ein wenig an STPs „Sour Girl“ erinnert. Vielleicht das beste Stück des Albums zusammen mit den beiden Highlights „Set Me Free“ und „Slither“.
Ein wirklicher Hit fehlt diesem Album genauso wie ein Totalausfall. Die Anzahl elektrisierende Soli und Leads von Slashs Seite ist nicht ganz so ausgeprägt wie man es hätte erwarten können und teilweise wirken die Songs gerade im ersten Teil leider zu einförmig.

Unterm Strich bleibt aber ein durchweg gutes Hard Rock Album, das all die ganzen weich gespülten BON JOVIs und AEROSMITHs dieser Welt aus den Regalen fegt.

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23.06.2004

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3 Kommentare zu Velvet Revolver - Contraband

  1. David sagt:

    Antwort auf die immer wieder gestellte Frage: Nein, es ist kein zweites "Appetite For Destruction" geworden. Und die Wut und Dekadenz dieser Scheibe findet man nicht, weil 17 Jahre auch an Slash und Co. nicht einfach so vorübergehen. Aber vielleicht kann das hier sehr wohl ein Beginn einer großen Band sein. Musikalisch gibt es in meinen Augen an "Contraband" nichts zu beanstanden, außer dass man, wie schon im Review erwähnt, Slash zu selten heraushört. Eigentlich gibt es an diesem Review absolut nichts zu rütteln. Dass ich einen Punkt mehr vergebe, liegt vielleicht einfach nur daran, dass metal_inc. ein noch größerer GN’R-Fan ist als ich, was seine Erwartungshaltung wohl etwas höher hat ausfallen lassen. P.S.: Das schwarze Cover sieht cooler aus! 😉

    8/10
  2. dorgard sagt:

    Sehr enttäuschend, dass diese Band nicht über 08/15 Rock hinauskommt. Alles schon mal gehört. Es fehlen die grossen Melodien der Vorgängerbands. Lediglich Slash kann hier und da ein paar Akzente setzen, bleibt aber hinter der Genialität seiner GNR Glanztaten weit zurück. Besser wär`s gewesen sie hätten es nicht nochmal probiert…

    6/10
  3. sascha sagt:

    1. Vergleich mit Guns N Roses ist totaler schwachsinn!!!
    2. Die Scheibe bietet Durchschnittsongs bis super Songs!
    Im Schnitt 8 Punkte 😉
    Auf jeden fall eine paar neue Songs, dieich in meine Abiband einziehen werde (Fall to pieces, Sucker train Blues un so 😉 )

    8/10