„Thy beloved sun“, so titelt sich das Promo-Demo des Soloprojekts um Jörg Deifuß, „Velvet Darkness“. Darauf zu hören ein Sixpack an Songs, die bei mir gemischte Gefühle auslösen. Zum einen kann die erste Hälfte des Demos in melodischer und atmosphärischer Hinsicht überzeugen. Die zweite Hälfte indes spült die soeben gewonnenen, atmosphärisch guten Eindrücke wieder in den Keller. Ein Garagenmix erster Güte, ein Schlagzeug wie es mieser nicht sein kann und eine Doublebass im Song „Alone“, so monoton wie ein Presslufthammer. War sicherlich Absicht, aber ich kann damit beim besten Willen nichts anfangen. Und dabei hat „Thy beloved sun“ ja eigentlich sehr gut angefangen. Die ersten drei Songs beinhalten melancholische Melodien der cleanen und klassischen Gitarre sowie Synthies mit Tiefgang. „Thy beloved sun“ ist ein Album, das nur auf Instrumentierung ausgelegt ist. Gesang wird man darauf fast vergebens suchen. Einzig und allein „Nebel“ kann mit leichten Flüsterstimmen aufwarten. Tja, und wäre da nicht die zweite Hälfte, würde dieses Demo ein paar Sympathiepunkte mehr einheimsen. Die blackmetallastige zweite Hälfte kann überhaupt nicht überzeugen. Zu undurchsichtig abgemischt, zu langatmig und vor allem zu wenig aussagend. Hier liegt eindeutig der Schwachpunkt in den Songs von Jörg Deifuß, welche er bis zum nächsten Mal hoffentlich ausgemerzt hat.
Kritik ist immer willkommen. Auch ich bin mir selbst gegenüber recht kritisch. Ich brauch mich ja nicht zu rechtfertigen, aber dennoch gebe ich immer gerne meinen Senf dazu und das mach ich jetzt auch. 😉 „Zum einen kann die erste Hälfte des Demos in melodischer und atmosphärischer Hinsicht überzeugen.“ – Dankeschön ! „Die zweite Hälfte indes spült die soeben gewonnenen, atmosphärisch guten Eindrücke wieder in den Keller.“ – Sehe ich gerade bei „Majestic grace“ und „Nebel“ nicht so. Majestic grace hat meiner Ansicht nach etwas episches durch die flächendeckenden Keys. „Nebel“ geht im Grunde genommen in Richtung „Snowflakes“ (1. Hälfte des Demos) und ist eigentlich schon sehr atmosphärisch. Nunja… sei es drum. „Ein Garagenmix erster Güte, ein Schlagzeug wie es mieser nicht sein kann“ – Ähm… da muß ich Dir Recht geben. Es sieht so aus, dass bei „Majestic grace“ und auch „Nebel“ noch ein Drummer mitgewirkt hat. Wir hatten die beiden Songs im Proberaum aufgenommen. Bei „Majestic grace“ lagen quasi der Synth als auch die Drums auf einer Spur, bei „Nebel“ die 1. Gitarre und die „Drums“. Zu dem Zeitpunkt war es nicht als richtige Aufnahme geplant. Da wir aus zeitlichen Gründen und aus Entfernungsgründen nicht mehr miteinander arbeiten konnten und es mir unmöglich schien die Drums mit dem Drumcomputer nachzustellen habe ich diese Aufnahmen quasi als Grundmix mitverwendet. Da die Instrumente dadurch nur noch auf einer Spur lagen konnte daran auch nicht mehr viel geändert werden. Daß bei „Majestic grace“ z.B. die Drums zu leise und bei „Nebel“ die Drums schlecht klingen weiß ich selber. Aber wie gesagt… Eine Nachbearbeitung war kaum noch möglich. Und auf diese Songs komplett verzichten wollte ich auch nicht. „eine Doublebass im Song "Alone", so monoton wie ein Presslufthammer. War sicherlich Absicht, aber ich kann damit beim besten Willen nichts anfangen.“ – Jupp, das war meine volle Absicht. Der Song ist ja auch lediglich ein Outro und mehr oder weniger ein Experiment ein paar Wave-Einflüsse mit einzubringen. „"Thy beloved sun" ist ein Album, das nur auf Instrumentierung ausgelegt ist. Gesang wird man darauf fast vergebens suchen.“ – Jawoll ! Ich wollte alles quasi im Alleingang machen. Da ich zugegebenermaßen ein miserabler Texter bin und außerdem die Musik für sich sprechen lassen wollte, habe ich die Songs größtenteils Instrumental belassen. „Tja, und wäre da nicht die zweite Hälfte, würde dieses Demo ein paar Sympathiepunkte mehr einheimsen. Die blackmetallastige zweite Hälfte kann überhaupt nicht überzeugen.“ – Holla! Ich persönlich finde gerade die 2. Hälfte besser. Besonders die oben angesprochenen Songs. So wurde mir das auch schon öfter von anderen bestätigt, wenn ich mal nach Songs gefragt hatte, die besonders gut gefielen…auch Ansichtssache ! 😉 „Zu undurchsichtig abgemischt, zu langatmig und vor allem zu wenig aussagend. Hier liegt eindeutig der Schwachpunkt in den Songs von Jörg Deifuß, welche er bis zum nächsten Mal hoffentlich ausgemerzt hat.“ – Da wird fleißig dran gearbeitet. „Thy beloved sun“ war sicher nicht gut gemixed und gemastered. Das weiß ich selbst. Allerdings sollte man bedenken, dass diese CD für mich sowohl als Musiker, als auch als Produzent meine ersten Gehversuche waren. Man entwickelt sich ja schließlich noch. 😉 Ich geb mir mal 5-6 Punkte. Muß man ja angeben und 6 Punkte klingt besser. :vbg: 😉 Gruß, Jörg -Velvet Darkness-