An sich macht sie einen sehr guten ersten Eindruck: „A Clockwork Chaos“, das Drittwerk der Polen VEDONIST, kommt mit ansprechendem Artwork, in einem schick gestaltetem Digipak, mit einem aufwändig gemachten Booklet und alles in allem sehr professionell auf den Schreibtisch geflattert. Ist ja immerhin auch schon die dritte Scheibe einer Band, die bisher komplett an mir vorbeigegangen ist, und die kommt auch über ein einigermaßen renommiertes Label wie Witching Hour Productions …
Und ja, zunächst einmal macht auch die Musik einen soliden Eindruck: Saubere, druckvolle und kantige Produktion, hörbare Könner an den Instrumenten … eigentlich machen die fünf Warschauer von VEDONIST nichts verkehrt. Und dennoch: Ein Mega-Ereignis ist „A Clockwork Chaos“ trotzdem nicht. Gespielt wird eine Mischung aus modernem Tech Death und Thrash Metal, allerdings nie komplett abgefahren und auf Hyperblast getrimmt, wie man nun annehmen könnte, zumindest also ist dies nicht nur eine weitere Platte, auf der ohne Sinn und Verstand 40 Minuten am Stück durchgeholzt wird. Es fehlt aber auch noch was zum wirklich großen Sprung – Songs, die hängen bleiben, Wiedererkennungswert, Hits eben. „A Clokwork Chaos“ läuft jedoch seine guten 40 Minuten durch, ohne wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen, auch wenn nichts darauf wirklich schlecht ist und es mit dem rasanten Opener „Visual Echo Of Distress“ sowie dem abgedrehten „At The Feet Of Christ“ zwei kleine Ausreißer nach oben gibt.
Wie gesagt: Technisch ziemlich gut, ordentliche Produktion, professioneller Eindruck was das Äußerliche angeht. Aber wer in der Liga der Großen mitspielen will, der muss eben auch ein bisschen Finesse, ein bisschen Fingerspitzengefühl bieten was das Songwriting angeht. Ansätze sind ja da. Die reichen aus, um „A Clockwork Chaos“ nochmal gerade eben so in die positive Hälfte der Bewertungsskala rutschen zu lassen. Mehr wäre da aber auch drin gewesen.
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